Sonntag, 19. September 2010
Reisebericht - letzter Teil
Einfach: Start morgens um 8 h 30 (neuer Rekord) und ab in Richtung Norden. Immer Richtung Norden. Ziel: Montreal.
Nach ca. 20 km erstmal Frühstück im fertigsten Cafes Nordamerikas (die TOILETTE - Wahnsinn). Das Essen wurde aber direkt vor unseren Augen zubereitet und wir hatten deshalb diesbezüglich keine wirklichen Bedenken. Wir wurden vor "Regen" gewarnt und zogen zum ersten und einzigen Male unsere Regenklamotten an. Ich wunderte mich etwas, da mein Wetterbericht mir am Vorabend noch wolkiges Wetter mit sonnigen Abschnitten versprochen hatte. Auch mein Radarbild auf dem iPhone zeigte nur eine Gewitterfront ganz hoch im Norden Quebecs an. Aber der Regen begann und wurde nach ca. 50 km stärker, dann richtig hart. Drei Stunden im strömenden Regen. Danach wurde es böse: Windböen von rechts mit peitschenden Regengüssen. Wasser wie aus Kübeln oder, wie Micha meinte, mit dem Hochdruckreiniger. Immer schlechter werdende Sicht, Aquaplaninggefahr und wirklich granatenmäßige Böen. Es sollte aber schlimmer und schlimmer werden. Nach ca. 6 Stunden schwierigster Regenfahrt kamen wir mitten durch eine, wie ich mir mittlerweile bereits dachte, auslaufende Hurricane Front. Die Dinger knallen oft irgendwo an der Ostküste auf, meistens Florida und lösen sich dann über dem Land so nach 1000 km irgendwie auf. Die "Reste", also die Ausläufer des Hurricans sorgen dann für sinflutartige Niederschläge und für einen granaten Sturm. Gegen 19 Uhr war ich an einem Punkt wo ich mich für fast eine Stunde nur noch so ein bisschen an den Rückleuchten eines Lastwagens orientierte. Totaler Blindflug. Irgendwann habe ich mir dann gedacht es geht einfach nicht mehr und wir sollten besser runter von der Autobahn und vielleicht einfach nochmal übernachten oder einfach abwarten. Ich bin in meinem ganzen Leben noch NIE unter solch widrigen und auch gefährlichen Bedingungen Motorrad gefahren. Ohne unsere neuen Reifen welche überragende Haftung bei Nässe zeigten, hätte es uns eh von der Straße geblasen. Gegen 20 Uhr 30 dann, nach 9 Stunden und 900 km im Brachialsturm schließlich Ende der Reise in Montreal. Wir bedanken uns ausdrücklich bei BMW für die Griffheizungen!!
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Neidfaktor in Bamberg: sehr hoch
AntwortenLöschenwegen Regenfahrt, oder was??
AntwortenLöschennein, ich habe den ganzen Trip gemeint, deshalb der Eintrag bei der letzten Reisebeschreibung. Aber Regenfahrten gehören doch immer dazu?
AntwortenLöschenServus Thomas, weiß scho! War ein kleiner Geck! Der Trip war schon sehr cool. Gute Entdeckungsfahrt. Aber von wegen Regenfahrt: meine bis dato schlimmste war mit Uli "Amok" Röhrlein und Achim Reuter nach Roskilde in Dänemark. Das muß 1982 oder so gewesen sein. Aber dieser subjektive Schlechtwetterrekord wurde jetzt deutlich übertroffen. Wahnsinn. Was der Mensch alles aushält ......
AntwortenLöschenMoin Hans,
AntwortenLöschenich glaube, du bist bei jedem Schlechtwetterrekord dabei, meiner war auch so 1983 mit dir an Pfingsten übers Penserjoch bei Schnee und Sturzbächen nach jedem Tunnel. Die Beifahrer sind dann ja in den Bus von Heiner umgestiegen. Das war dann dieses saumäßige Wetter, wo wir vom Gardasee einfach Richtung Süden gefahren sind. Siehe auch das Bild vom "sL", das ich schickte. Vielleicht geht auch mal ein Trip in Canada
Gruß an alle
Servus Jungs und Mädels,
AntwortenLöschendas war auf jeden fall auch mein persönlicher Schlechtwetterrekord.
Ich hab wirklich noch nie (nach ca. 31 Zweiradjahren) so extrem abgekotzt, wie auf dieser Heimreise von den Staaten.
Allerdings hat der Trip auch alle anderen positiven Motorraderlebnisse in den Schatten gestellt. Diese Kurvenstrecken auf dieser Länge waren wirklich einzigartig.
Ich wüsste nicht, wo sonst auf der Welt eine vergleichbare Strecke zu fahren wäre.
Ich lass mich aber gerne noch überraschen.
Ich hab ja noch ca 25 Bundesstaaten offen.
Servus Thomas, genau dieser Trip ueber das Penser Joch ist mir in Erinnerung geblieben. Das und eben Daenemark.
AntwortenLöschenAber diesmal kam zum Regen einfach noch alles andere negative hinzu: null Sicht und wahnsinns Windboen. Ganz schwierig. Und halt ueber eine relativ lange Distanz. Frueher bist du ueber den Brenner gefahren und das wars dann ....