Mittwoch, 23. November 2011

Tag 3

Wir sind – für unsere Verhältnisse – schon wieder früh aufgestanden, haben kurz gefrühstückt und dabei den ersten ehemaligen GI aus Bamberg getroffen. Originalton: „we like to blow things up here – just for fun, you know“ und „yes, I have a lot of weapons“. Er hat uns gleich mal vor Mexiko und dem ganzen Drogenkrieg gewarnt. Wie Alle eigentlich. Stärkt das Vertrauen muss ich sagen. Apropos: Doug meinte nur, warum soll ich auf die Baja wenn ich das auch hier haben kann. Meine Sitznachbarin im Flugzeug während des Fluges nach LA war auch ganz aufgeregt und meinte, ich sollte es mir noch mal gut überlegen und in Kalifornien könne man doch auch gut Motorrad fahren. Was soll ich sagen. Bound for Baja.

Nach einer kurzen Irrfahrt fand Micha einen netten Mechaniker welcher trotz Feiertag an irgendwelchen Chryslern rumschraubte. Der hat uns dann für einen 10er den Dämpfer wieder ran gebaut. Gute Arbeit.
Ich bin ja vor Jahren schon mal hier gewesen, allerdings mit dem Auto, konnte mich aber noch daran erinnern, daß es auch einen Trail durch den Park gibt. Den fanden wir dann auch und es kam die zweite, richtige Offroad Etappe. Ziemlich "offraod" muss ich sagen. Erst Sand, dann Stein, dann Fels. Hat ewig gedauert und ich musste noch an Micha (Diehls) warnende Worte denken von wegen Reichweite und km Leistungen und so.
Hier bei einem kurzen Halt in einem Canyon.

Für 20 km braucht man da gleich mal zwei Stunden. Mindestens. Von wegen 250 km Durchschnitt am Tag. Der Rest vom Tag war Landschaft pur. Erst Joshua Tree, dann südkalifornische Wüste mit Palmen dann plötzlich mit extrem eingeschnittenen Tälern.

Eine unglaubliche Landschaft. Danach ging es hoch auf knapp 1500 Meter und wurde plötzlich fast alpin. Es ging durch ein landschaftlich wunderschönes Hochtal und danach wieder eher in eine wüstenähnliche Gegend. Wunderbares genussvolles Motorradfahren (auf der Straße diesmal). Nachdem wir Bier gekauft hatten fanden wir einen Campingplatz und dachten uns wir sehen uns das mal näher an und übernachten eventuell nochmal eine Nacht in Kalifornien denn wir waren nur noch ca. 10 km von dem Grenzübergang nach Mexiko entfernt. Es entpuppte sich als ein „voll fertiger“ Trailerpark mit einigen „Untoten“.

Micha meinte nur, „der Laden ist so fertig, der passt. Das ist voll unser Niveau“. Auf Nachfrage schickte man uns zum „Parkmanager“, welcher uns zwar als ziemlich „angeschlagen“ erschien, sich aber im Nachhinein als feiner und lustiger Kerl erwies.



Es stellte sich nämlich auch noch heraus, das Brad (seinen richtigen Namen habe ich vergessen – aber er war so wie mein Nachbar Brad oben am Chalet: feiner, lustiger und hilfsbereiter Typ aber meistens besoffen), das dieser kalifornische Brad welchen wir hier in dem letzten gottverlassenen Fleck direkt an der mexikanischen Grenze getroffen hatten, ganze 4 Jahre in Würzburg gelebt hatte. Natürlich hat er für die Army gearbeitet, was sonst. Ichglaube, die halbe männliche US Bevölkerung war irgendwann mal in der Army und in Deutschland. Er (Brad) kannte Unterfranken fast besser als ich und ich habe da immerhin 6 Jahre gelebt. Wir hatten also genügend Bier und einen wirklich lustigen Abend am Lagerfeuer mit Stories über Unterfranken auf Englisch.

1 Kommentar:

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