Hat es übrigens früher auch schon gegeben. Kältewellen meine ich. In Deutschland, bzw. Oberfranken.
Der leider mittlerweile festgerostete Wetterhahn auf dem Haus von .... ja von wem eigentlich? Friedlein? Gerda und Willi? Jedenfalls war es immer schon so, daß wenn ebendieser Wetterhahn im Januar oder Februar Ost- oder Nordostströmung anzeigte, mit relativer Kälte zu rechnen war. Meist sonnig aber sibirisch kalt. Deswegen können wir Kinder vom Reisighof auch einigermaßen Schlittschuhlaufen und Hockey spielen. Ich kann mich noch gut an den Schlittschuhersatz erinnern welcher einfach an die Ski- oder Wanderstiefel angeschraubt wurde. Bei jeder Kurve oder jedem Richtungswechsel riskierte man nahezu Alles da die Dinger dann einfach abfielen und man "uff die Fresse" flog. Die Hockeyschläger bestanden aus einigermaßen brauchbar geformten Ästen und die "Helme" und sonstigen Schutzplster waren von Oma gestrickt. Womit wir den Hartgummipuck ersetzt haben, daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Irgendwas halt. Ein Stück Holz womöglich. Wohl aber kann ich mich an die Überschwemmungen im Frühjahr erinnern welche durch den nachfolgenden Frost die Mainwiesen in Kengst in riesige Eisflächen verwandelte. Da fällt mir gerad noch eine Kindheitserinnerung ein. Einmal, ich war noch ganz klein, vielleicht 6 oder 7, da hat mich Reini mit runter ins Dorf genommen und es wurde Hockey gespielt. Ich weiß sogar noch, daß es auf unserer Wiese unten am Main war. Dann, kam es plötzlich zu Handgreiflichkeiten und Reini hat sich - zu meinem Entsetzen - mit einem anderen Jungen geprügelt. Leo (Degelmann), auch der "dicke Degelmann" genannt. Jedenfalls zog Reini, da er körperlich wohl trotz seiner Größe stark unterlegen war, leider den Kürzeren. Jeder der Leo später mal im richtigen Leben kennengerlent hat kann das sicher nachvollziehen. Als der "große dicke Leo" auf ihm draufsaß habe ich ihm (Leo) aus lauter Verzweiflung, von hinten Schnee in die Jacke gestopft. Das fand er gar nicht lustig und hat mich verwarnt. Soweit ich mich erinnere, ist "der Lange" "selmol" mit einem gebrochenen bzw. angebrochenen Fingerglied und ein paar Schrammen davongekommen. So wars halt auf dem Dorf unter Jungs damals. Insgesamt konnten wir "Reissicher vom Einsiedlerhof" aber - meines Erachtens - vom Einfluß unseres großen Brüderchens ziemlich profitieren. Jedenfalls hat mich, soweit ich mich erinnern kann, niemals jemand belästigt oder angemacht - denn es gab ja noch den "großen Reißicher". Und was den "klan Reißicher" angelangt, der hat sich ja immer noch gut selbst verteidigt - wie wir alle wissen. Auch als er noch klein war ....... (da gibts auch eine gute Story vom Schulauftakt ....)
Wo ich schon mal in Anektoden und Kindheitserinnerungen schwelge: ich habe die Woche mal versucht jemanden im Büro zu erklären, daß wir (die "Reissicher") als Kinder, jeden Morgen erstmal eine halbe Stunde zu Fuß durch die Pampa laufen mußten um zur Schulbushaltestelle zu gelangen. Entweder runter nach "Kengst" oder hoch zum Tierheim. Sommer wie Winter, Regen oder Kälte. Schnee oder Sonne. Scheißegal. Ich weiß noch, daß ich im Winter, wenn es morgens noch Dunkel war, im Wald zum Tierheim hoch unheimlich Angst hatte. Überall diese Geräusche!!!! Das "Knacken" im Wald. Ein Tier. Brrhhh..... Einmal gab es derartigs Glatteis, daß mich jemand von der Familie Bayerlein nach Hause begleitet hat weil ich den Berg nicht mehr hochgekommen bin.
Kann man sich heute alles gar nicht mehr vorstllen.
Ohne unsere Daunenbetten und Wärmflaschen wären wir eh alle erfroren. Keine Heizung, null Isolierung der Außenwände, klapprige Einfachfenster. Der Hammer. Wie bitte, haben wir all dies überlebt????
Montag, 6. Februar 2012
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Kälte in Oberfranken:
AntwortenLöschenUnsere Schwester Elfriede ist mal in einer Schneewehe steckengeblieben und konnte nicht ins Dorf, ist also wieder umgekehrt in der Hoffnung, schulfrei zu haben. Aber Vater hat sie an der Hand genommen, durch die Schneewehe bugsiert und aus wars mit "schulfrei".
Und wie wir angezogen waren (wir Mädchen): wie die Türkenfrauen so komische Trainigshosen unter dem Rock!! Große Schnürstiefel, was zur Folge hatte, daß ich den größten Schritt in der Klasse machen konnte (wir lernten Maßeinheiten). Abends hat man sich gefürchtet, wenn der Sturm ums Haus heulte, weil man wußte, da muß man morgens im Dunkel raus!! Aber ich habe dadurch bis heute vor nichts Angst! Gruß Elisabeth
Gnadenlos. Und die Klamotten. Da hast du vollkommen recht: ich weiß noch wie wir immer Wechselbäder gemacht haben um die Gliedmaßen wieder auf Temperatur zu bringen und die Durchblutung anzuregen. Weißt schon, das sogenannte "bitzeln" in Händen und Füssen nach einem Tag draußen bei Skifahren oder sonstwas. Vorstufe zur Erfrierung schätze ich mal. Mit irgendwelchen löchrigen Wollsocken "bewaffnet" welche Oma dann Abends gestopft hat. Meine erstes Paar Ski war auch Weltklasse (da kann ich mich auch noch daran erinnern): zwei Holzbretter, welche der Vater vorne durch Erhitzen angebogen hatte und in der Mitte ein Lederriemen als Bindung. Sagenhaft ......
AntwortenLöschenOma hat uns ja je einen Schal um die Stiefelenden gebunden und einen um die Stirn und einen um das Kinn, dann konnten wir mit den Schlitten bis zur Familie Nützel fahren und diese dort deponieren, bis die Schule aus war.
AntwortenLöschenAuf jeden Fall wurden wir abgehärtet und sind bis heute nicht zimperlich