Donnerstag, 29. November 2012

Immigranten in Quebec und Kanada - eine Betrachtung, Teil 1

Man stellt sich das immer so leicht vor. Auswandern, Einwandern, ein neues Leben beginnen. Fernweh, Heimweh. Abenteuerlust.

Ab nach Australien, nach Neuseeland, nach Kanada. Und dann???

Dann beginnt für diejenigen, welche nicht über ihren Arbeitgeber dahin geschickt oder eingeladen wurden und somit nur "temporäre Immigranten oder eher Kurzurlauber" sind, der harte Alltag.

Kanada hat im Jahr 2010 280000 (zweihundertachtzigigtausend) Einwanderer aufgenommen oder besser: ausgewählt. Quebec bekommt davon etwas über 53000 ab. Das bedeutet relativ für Kanada ca. 0,8 % der Gesamtbevölkerung und für Quebec respektiv 0,7 % der Gesamtbevölkerung.  Auf Grund der Auswahlbedingungen haben die meisten der Immigranten einen Hochschulabschluß. Ingenieure aus Iran, Architekten aus Rumänien, Juristen aus Kolumbien, Informatiker aus Marokko, Ärzte aus China, usw. - ich treffe die Menschen jeden Tag im Büro.
Alle kommen sie in der Hoffnung, hier ein besseres Leben führen zu dürfen. In Sicherheit. Um in einer aufgeschlossenen, modernen, rechtsstaatlichen und prosperierenden Gesellschaft ihr Glück zu finden.
Sie wurden ja auch "ausgewählt"! Sie sind die "chosen people". Die crème de la crème. Die Elite. Die Besten. Komm nach Kanada - ins Land wo Milch und Honig fließt und du gebraucht wirst, einen Job findest und eine Zukunft hast. Ins gelobte Land der unendlichen, westlichen Freiheit.
Das ist die Theorie. Oder die Aussendarstellung der Kanadier.
Die Kandidaten und Kandidatinnen welche dann, nach Überwindung von oft unendlichen bürokratischen Hürden und unter erheblichen finanziellen Anstrengungen, endlich das ersehnte Visa bekommen, lösen dann oft ihr gesamtes vorheriges Leben quasi auf, kündigen ihren Job im Staatsdienst, verkaufen ihre Firma, geben ihre komplette ehemalige Lebensgrundlage auf und machen sich auf den Weg ins gelobte Land: Kanada. Oder Quebec.
In Quebec gelandet, und das bedeutet zunächst und zumeist (in 80 % aller Fälle) Montreal, werden sie dann, nach einer anfänglichen Phase der Euphorie, von der Realität eingeholt. Mit aller Härte.
Keine Kontakte. Kein Job. Irgendeine Wohnung. Ohne Ahnung wie das alles so läuft hier .... - aber, wird schon werden.

Gestern wurde hier nämlich - mal wieder -  eine ausführliche Analyse zu dem Thema veröffentlicht. Leider nur in französisch. Aber aussagekräftig.

http://www.iris-recherche.qc.ca/wp-content/uploads/2012/11/Note-immigration-web.pdf

Über die Details des Forschungsberichtes werde ich mich morgen mal auslassen. Nicht sehr positiv jedenfalls was Quebec anbelangt .......... Realitycheck!








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