Samstag, 26. Januar 2013

Whats up?

Nun, in Toronto tobt angeblich ein 'Stroller War', d.h. die Normalbevölkerung fühlt sich von "Kinderwägen mit den Abmessungen eines Nissan Pathfinders" terrorisiert. Kenn ich. Die riesigen Doppelwagen, breit wie ein Hummer, Scheibenbremse vorne dran, vollgefedert. Fehlt noch der Elektroantrieb, Nebelscheinwerfer und die LKW Hupe. Hmm, da wäre vielleicht eine Marktnische.

In Montreal tobt der Mafiakrieg und der Kampf gegen die Korruption. Hängt irgendwie ein wenig zusammen. Jeden Tag kommen neue - erschreckende - Details an Tageslicht. Illegale Spenden, Absprachen von Firmen mit weit überteurten Angeboten, automatische Abgabe von 3 % Schmiergelder an die entsprechende Partei. Bis ins Mark korrumpierte Bürgermeister  usw.!!! Kein Wunder das die Infrastruktur scheiße ist, der öffentliche Nahverkehr einigermaßen überlastet und die Besteuerung der Bürger extrem hoch. Laut Grundsteuerbescheid von gestern, wurde beschlossen, daß unser Haus seit letztem Jahr um knapp 90000 $ an Wert gewonnen hat. Hört sich ja gut an, aber: davon können wir uns leider - sprichwörtlich - nix kaufen sondern es erhöht nur die Last der Grundsteuer. Schlappe 4000 $ übrigens jährlich - dafür, dass man ein Haus besitzen "darf". Toll. Wenn die rausfinden, daß der Zimmerer hinten noch so einen tollen Balkon hingebaut hat, erhöht sich das gleich nochmal (habe ich natürlich ohne Genehmigung gemacht). Die Genehmigungen der Stadt Montreal für Renovierungs- und Umbaumaßnahmen dienen nämlich nicht etwa der städtebaulichen Kontrolle sondern einzig dem Zweck der Werterhöhung, sprich: mehr Steuereinnahmen. Übrigens zusammen mit den Parkgebühren praktisch die einzige Einnahme der Stadtbezirke.

Bezüglich Mafia in Quebec: diese Woche wurde wieder einer ausgeknipst. Das scheint dann in der Tat so wie in "Der Pate" zu funktionieren. Hauptsache man ist nicht zur falschen Zeit am falschen Ort sage ich da.

Emile spielt Hockey, Lili macht Sport und Piano und morgen fahren wir mal ins Chalet von einem Kumpel und übernachten dort. Dann können wir am Montag Skifahren da schulfrei.

Die Temperaturen kriegen sich auch wieder in den Griff und wir passen uns an die deutschen Bedingungen an. Die letzte Woche war schon krass - permanent - 20 bis - 26 was unter anderem auch zu neuen Rekordverbrauchswerten bezüglich Energiekonsum geführt hat. Hydro Quebec, der staatliche Monopolenergieversorger hat Mittwoch und Donnerstag die Gesamtbevölkerung dazu aufgefordert während der Spitzenlastzeiten (morgens von 6 bis 8 und abends von 5 bis 7) die (Elektro) Heizung um ein bis zwei Grad runterzufahren und die großen Verbraucher (Waschmaschine, Trockner, heiß Wasser usw.) auf weniger intensive Zeiten zu verlagern da ansonsten teurer Strom zugekauft werden muß und eventuell Teile des Systems überlastet werden. Trotzdem wurden alle Rekorde geknackt. Kein Wunder bei der meist grottenschlechten und vorsinflutlichen Wärmeisolierung hier. Aber wie gesagt, ab Morgen ist es dann vorbei und dier Werte normalisieren sich wieder auf die saisonüblichen Temperaturen (- 7 bis - 15 etwa).
Bis die Tage also - es ist nicht mehr weit bis Sexten.



Dienstag, 22. Januar 2013

Kanada und der Klimawandel

Die klimatischen Veränderungen - sprich Klimaerwärmung - machen auch vor Kanada nicht halt. Für Vancouver z.B. paßt "Environment Canada" seine zu erwartenden Durchschnittswerte folgendermaßen an: es wird am Pazifik noch milder (4,2 Grad C im mittel anstelle von 3,7) als es eh schon war. Die Northwestterritories kriegen (noch) mehr Schnee (158 anstatt 137 cm). Montreal hingegen hat im Durchschnitt nur noch 73 Tage unter Null zu erwarten  (82 in den vergangenen Jahren). Angaben aus der Globe & Mail von heute. Der Permafrostboden im arktischen Norden taut sowieso und läßt die Häuser der Inuit verrutschen. Die haben nie Fundamente gebraucht - Permafrostboden halt.

Montreal: 82 Tage (im Mittel) unter Null???? Kein Wunder, daß die Leute hier den Winter hassen. Vielleicht sollte man doch nach Mexiko gehen .....

Andererseits ganz klare Belege für einen Klimawandel. Forscher von McGill University haben in Montreal einen Untersuchung gestartet. Sie bitten Nutzer von Hockey Eisflächen um statistische Daten um zu analysieren ob man früher öfter und über längere Perioden hinweg draußen Hockey spielen konnte. Montreal denkt verstärkt über Kunsteisflächen nach um die Nutzungsdauer zu verlängern. Die Skiindustrie (wie ja auch verstärkt in den Alpen) investiert in Schneekanonen. 


Ich habe am Montag, trotz oder gerade wegen  - 17,  einen Langlauf unternommen und meinen Arbeitsplatz hoch auf den Mont Royal verlegt. Ich war übrigens alleine - zumindest bei meiner Suppe in der Maison Smith (Cafe, Restaurant oben auf dem Berg). 


Vermummung war angesagt - meinen Mundschutz konnte ich später in die Ecke stellen. Steifgefroren. Der Schnee war allerdings hervorragend - auch wenn die Loipe nicht sehr gepflegt war.

Ansonsten ist es bei der Temperatur absolut genial in die Sauna zu gehen. Danach raus in den Schnee. So richtig knackig ............geil ....... wer weiß, wielange es sowas noch gibt ........

Morgen Abend werde ich das Ganze nochmal wiederholen, aber Abends nach der Arbeit und zusammen mit Hugo. Der muß für seine geplante Durchquerung der Chic Choc Berge in der Gaspesie trainieren.

Wednesday
January 23





Conditions
6am - 6pm
Sunny




Sunny




P.O.P. 10 %




High -20 °C




Feels Like -34




Low -28 °C




Wind W  20 km/h
















Das "feels like" habe ich mittlerweile gelernt zu beachten - mit Wind wird es oft ein wenig eklig.





  In diesem Sinne - genießt jeden Tag. Carpe Diem.

Sonntag, 20. Januar 2013

Sonntag

Die vergangene Woche ging nicht viel - ausser arbeiten. Donnerstag von 8 Uhr morgens bis 21 Uhr abends - kommt vor. Am Morgen Pappnasentreffen mit Ministerin, gefolgt von Büro und dann noch ein Abendmeeting. Wenn ich da immer, ab und an,  von den Pappnasen erzähle, dann geht es meistens darum, daß ich irgendwo in irgendwelchen Gremien sitze , welche ab und zu mal irgendwo auf eine Konferenz eingeladen werden usw. - alles Hokuspokus. Alle wollen überleben ........

Am WE war hauptsächlich Kinderbetreuung angesagt - Hockeyturnier, Pianokurs, Schwimmkurs - bißchen aufs Eis gehen - das wars. Bundesliga natürlich auch ...

Morgen geht - hoffentlich - ein guter Langlauf. 20 cm Neuschnee. Aber die nächste Woche wird schweinekalt - so richtig. Die Höchsttemperatur liegt bei -15 und Nachts wird es auf -25 runtergehen - gefühlt, d.h. bei Wind, kann es bis -32 gehen. Da macht es dann auch nicht viel Spaß rauszugehen. Ist aber nur eine Woche, dann geht es wieder radikal in die andere Richtung.

Also, God save the Sauna. Alleine dafür müßten wir die Skandinavier hochleben lassen. Wie kann man einen Winter überleben ohne Sauna? Oder Schwitzhaus - die Iroquois waren ja auch nicht blöd.

Montag, 14. Januar 2013

Warm

10 Grad plus im Januar, alle natürlichen Eisflächen und Hockeyrings außer Gefecht. Nach einer Woche mit Plustemperaturen und teilweise ergiebigen Regenfällen ist vom Schnee auch nicht mehr viel übrig.

Für einen Langlauf am Berg hat es noch gereicht aber ich kann mich nicht erinnern jemals im Januar ohne Mütze und ohne Handschuhe unterwegs gewesen zu sein.

Gleichzeitig wird darüber diskutiert, daß man wohl zukünftig verstärkt auf Kunsteis setzen müsse falls die Quebecer tatsächlich zukünftig noch unter freiem Himmel Eislaufen wollen.

In der USA wurden letzes Jahr nahezu alle Hitzerekorde gebrochen. Hier in Montreal meint man momentan es wäre Frühling. Außergewöhnlich für einen Januar. Nächste Woche geht es zwar nochmal in den Keller mit den Temperaturen aber irgendwie habe ich so das Gefühl, daß es die letzten 15 Jahre ein solches auf- und ab der Temperaturen nicht gegeben hat.

Vielleicht kann ich ja das Fahrrad wieder rausholen. 

Freitag, 11. Januar 2013

Servus Alex

Alex schickt mir immer so Bilder, z.B. mit Beckstein oder dem Papst oder so.

Damit er mal sieht, daß ich das auch kann, hier ein Bild mit dem Bürgermeister von Montreal (Michael Applebaum) - welcher grade einen guten Witz erzählt. Er hat echt einen guten jüdischen Humor. Das war bei der Weihnachtsfeier im übrigen.

Da ist mir oben nochwas ins Bild reingerutscht. Wie kommt das dahin?? Bin grad auf der Arbeit und werkel an Zahlen rum .....

Mittwoch, 9. Januar 2013

"Die Welt" mit einem Bericht über Bayreuth

Meine "Top Insider" Kommentare sind am Ende der Seite .............................

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article112400528/200-Jahre-Wagner-Bauen-laestern-streiten.html



05.01.13

Bayreuth

200 Jahre Wagner – Bauen, lästern, streiten

Das Wagner-Jubiläumsjahr 2013 sorgt in Bayreuth für Verwerfungen. Der Mythos des Komponisten Richard Wagner wird auch das überleben. Und die Besucher mit Gummistiefeln und Bauhelm. Von
Bayreuther Festspielhaus eingerüstet
Foto: pa/dpa Baugerüste verhüllen das Königsportal des Festspielhauses am Grünen Hügel in Bayreuth. Im Jubiläumsjahr sollen die Schäden an der Fassade beseitigt werden 

Themen
Einmal im Jahr, sechs Wochen lang, ist Bayreuth der Nabel der Wagner-Welt – während der Festspielzeit. Danach fällt die 73.000-Einwohner-Stadt in Oberfranken wieder in ihren provinziellen Standardmodus zurück. So ist das. Normalerweise. Doch heuer ist alles anders. Alles?
2013 feiern die Wagnerianer den 200. Geburtstag und den 130. Todestag ihres Meisters. Da steht die wichtigste Wirkungsstätte des Komponisten das ganze Jahr über im Fokus.
Aber mit ihm eben auch der Wagner-Zirkus: das Gerangel um Zuständigkeiten, der Streit ums Geld und die selten harmonischen Wortmeldungen der Wagner-Enkel und -Urenkel. Der Zank hat Tradition. Und zum Jubiläum wird erst recht gestritten.

Zu teuer und zu ungeheuer

Es begann schon mit dem ersten Programm-Konzept, das Professor Anno Mungen vom Forschungsinstitut für Musiktheater der Uni Bayreuth präsentieren sollte. Es war den Stadtvätern zu teuer und nicht ganz geheuer: Mungen wollte zeitgenössische Künstler à la Schlingensief für Installationen in der Fußgängerzone gewinnen, ein Filmfestival veranstalten und das Internet via "WagnerWorldWide" einbeziehen.
Das hielten zum Beispiel Vertreter der "Bayreuther Gemeinschaft", die heute die Oberbürgermeisterin stellt, für "völlig unnötig". Sie fanden es "ungeschickt", mit einer weiteren Internetseite an den Start zu gehen, "statt die weltweit eingeführte Seite der Festspiele zu nutzen".
Mungen ist nicht nur aus der Programmgestaltung ausgeschieden, seine universitären Wagner-Veranstaltungen tauchen auch im offiziellen Programm nicht auf. Der Wissenschaftler setzte "WagnerWorldWide" dennoch um: Seit Monaten laufen Ringvorlesungen und Konferenzen zusammen mit schweizerischen, chinesischen und amerikanischen Wagner-Forschern.

Von der Musikschule auf den Grünen Hügel

Weil die Stadt zwischendurch keinen Kulturreferenten hatte – auch das eine Bayreuther Spezialität – wurde die Verantwortung für das Jubiläumsprogramm 2010 Nicolaus Richter übertragen, Direktor der städtischen Musikschule.
Und der hat unter dem Motto "Da steckt Wagner drin!" rund 100, teilweise top besetzte Veranstaltungen rund um Richard Wagner und seinen Kosmos versammelt. Und schon wird wieder gestichelt: "Hochkarätig", sagen die einen, "mainstreamig" mäkeln die anderen.
Eine kleine Auswahl: 2013 startet mit einer Wagner-Comedy, produziert von Regie-Meister Philippe Arlaud. Die Neuköllner Oper präsentiert ein Stück nach Ring-Motiven mit Stockhausen-Musik, Stefan Kaminski bringt den Ring als One-Man-Hörspiel auf die Bühne, die Bamberger Symphoniker kommen, ebenso das Rundfunkorchester des BR unter Andris Nelsons und selbstverständlich die Sächsische Staatskapelle unter dem derzeit angesagtesten Wagner-Dirigenten Christian Thielemann.

Karten sind vergriffen – wie immer

Natürlich leitet er das Geburtstagskonzert im Festspielhaus, das ebenso natürlich längst ausverkauft ist. In Kooperation mit dem Gewandhausorchester werden die Frühwerke Wagners in Bayreuth aufgeführt. Außerdem stehen zahlreiche Ausstellungen, Vorträge, kleinere Konzerte auf dem Programm.
Und natürlich die Festspiele, die den Ring neu herausbringen. Aber dafür bekommt man natürlich auch keine Karten mehr.
Typisch für Bayreuth wird beckmesserisch festgestellt, dass das Programm neben Mungen auch Sissy Thammer nicht berücksichtigt. Sie ist seit einem Vierteljahrhundert Direktorin des Festivals junger Künstler Bayreuth, das seit mehr als 60 Jahren parallel zu den Bayreuther Festspielen im Sommer stattfindet und junge Musiker aus der ganzen Welt zusammenbringt. Mal wird da Wagner gespielt, meistens aber nicht.
"Bei uns steckt halt kein Wagner drin", sagt Sissy Thammer streitlustig. "Wir sind ja keine Archäologen, die alte Dinge ausgraben, und die – nebenbei bemerkt – besser begraben blieben. Unser Programm ist zukunftsgerichtet!".

Gummistiefel und Bauhelm

Nicolaus Richter lässt sich davon nicht die Laune verderben. "Wir haben jeden gefragt, unser Programm stand jedem offen, der zum Jubiläum beitragen will. Herausgekommen ist ein Programm, wie es sonst in Weltstädten aufgeführt wird!"
Apropos Weltstadt: In Bayreuth werden sämtliche Baustellen spätestens in der Nacht vor der Festspiel-Premiere – wenn die Wagnerianer aus aller Welt anrücken – beseitigt, zur Not hinter ein paar Blumenkübeln versteckt. Zumindest war das gefühlte 100 Jahre so. Wer aber 2013 nach Bayreuth pilgert, sollte Gummistiefel und Bauhelm mitbringen.
Auf dem Papier spricht Oberbürgermeisterin Merk-Erbe von der "sehr großen Chance, Bayreuth überregional als die Wagnerstadt schlechthin zu präsentieren". Doch wo Wagners Wähnen Frieden fand, an seinem Wohnhaus Wahnfried, herrscht Baulärm, sein Festspielhaus ist eingerüstet.
Das jüngst zum Weltkulturerbe erhobene Markgräfliche Opernhaus, wo Wagner anlässlich der Grundsteinlegung für sein Festspielhaus 1872 Beethovens Neunte dirigierte, ist ebenfalls wegen Umbauarbeiten geschlossen.

Bauarbeiten unvermeidlich?

Irgendwie war das alles unausweichlich, ist keiner richtig schuld, und schlimm ist es ja eigentlich auch nicht wirklich, finden die Verantwortlichen. Wilhelmines Rokoko-Opernhaus untersteht der staatlichen Schlösser- und Seen-Verwaltung, und die vermittelt den Eindruck, als habe sie mit all dem Wagner-Gedöns nichts zu tun.
Die Sanierung sei ein auf "langfristigen Ertrag ausgerichtetes Großprojekt", von Genehmigungsverfahren, Planungsvorläufen und Finanzierungsentscheidungen abhängig. "Eine Verzögerung der Sanierungsmaßnahmen wäre nicht zu rechtfertigen, zumal es sich bei dem Opernhaus um kein 'Wagner-Denkmal' handelt", erklärt die Schlösserverwaltung trocken.
Besucher können 2013 ein provisorisches Welterbe-Zentrum und ein paar Säle sehen.
Planungs-, Finanzierungs- und Genehmigungsfragen spielen auch beim Umbau des Richard-Wagner-Museums eine große Rolle. Mittlerweile ist das Haus seit September 2010 geschlossen. Absperrband und Bagger also, wo Wagnerianer sonst in stiller Andacht am Grab des Meisters innehalten.

Streit um Museum

Planer, Stadt, Museumsleitung, Familie – alle haben unterschiedliche oder gar keine Vorstellungen, was genau das Richard-Wagner-Museum künftig sein soll. Und dann beschweren sich auch noch Anwohner, dass Bäume im Park gefällt werden müssen.
In zwei Jahren schafften es die Beteiligten – Haus und Grundstück gehören der Stadt, die es der Richard-Wagner-Stiftung überlässt – nicht, die Villa für das Jubiläumsjahr vorzeigbar zu machen. "Wir versuchen, die Peinlichkeit zu lindern", sagt Nicolaus Richter freimütig. So werden während der Festspielzeit Teile der alten Landesausstellung zum Wagner-Gönner König Ludwig II. in Wahnfried zu sehen sein.
Und dann ist da noch das Festspielhaus, das seit November eingerüstet ist, weil der Putz bröckelt. Im März wird klar sein, ob es das Gerüst auch während der Festspiele braucht. Ministerialdirigent Toni Schmid, Vorsitzender des Festspiel-Verwaltungsrats und des Stiftungsrats der Richard-Wagner-Stiftung, wird unwirsch, wenn er hört, dass der Freistaat längst hätte etwas tun müssen. "Wir sind doch erst seit ein paar Jahren dabei!"
Seit 2008 genau sind Stadt, Freistaat, Bund und die Gesellschaft der Freunde zu je 25 Prozent Gesellschafter der Festspiel-GmbH, das Haus aber gehört der Stiftung, die es an die GmbH vermietet. Vorher war Wolfgang Wagner alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer. Jetzt müssen quasi zwei Parlamente und ein Stadtrat mitreden bei jeder Ausgabe.
Nur Schmid bleibt ruhig: "Das Wichtigste ist die Sicherheit der Festspielbesucher. Dagegen scheint mir die Frage der Einrüstung sekundär."

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Soweit der Artikel aus der Welt. Sagt man "die Welt"?? Wie dem auch sei - ist eh ein reaktionäres Blatt. Aber ausnahmsweise - wenn es schon mal über die "fränkische Provinz" geht wie sich z.B. "Die Zeit" ausdrückt (ebenfalls Titelseite über Wagner). Welch großartige Gelegenheit sich der Welt zu präsentieren. Nicolaus (Richter) und Sissy (Thammer) sind zwei ehemalige Mitstreiter aus meiner Bayreuther Zeit. Nicolaus hat zu meiner Bayreuther Zentrumszeit ganz hervorragend gegen den damals gerade neu installierten amtierenden Kulturreferenten intrigiert (ein Metier, welches er noch meisterlicher versteht als Violine zu spielen oder zu dirigieren) um dann, aus lauter Not, dessen Job als "Kulturbeauftragter" kurzerhand selbst zu übernehmen. Sissy Thammer, die, auf eine gewisse (fast schon) positive Weise, total durchgeknallte Intendantin (den simplen Titel "Direktorin" würde Frau Dr. hc als extrem abwertend bezeichnen .....) des Festivals steht in Todfeindschaft zu Nicolaus und vice versa. Kein Wunder, daß sie da bei dem Wagnerspektakel komplett ausgeklammert wird. Sind alte Geschichten aber da könnte ich herrliche Anektoden erzählen. Bayreuth wie es leibt und lebt sag ich da nur ........... dann wagnert mal schön ............... paßt auch gut zu dem Gemetzel oben auf dem Hügel.

Dienstag, 8. Januar 2013

Dünnes Eis

Die meisten Quebecer fliegen ja irgendwann mal während des Winters nach Süden. Kuba, die dominikanische Republik oder Mexiko sind die Renner. Die Rentner sitzen eh zu Haufe in Florida und erfreuen sich der momentan dort wohl günstigen Immobilienpreise. Andere gehen tauchen (servus Micha) und sehen sich Haifische aus der Nähe an oder fahren, wie unser Kumpel Henri, mal eben auf der GS nach Uruguay. Auf dem Landweg versteht sich.

Es bleiben also nur die Harten hier - im Land des ewigen Eises und der Schneewüsten (und unglaublich überfüllten morgendlichen U-Bahnen). Oder diejenigen, welche sich einen sonnigen Ausflug nach Süden nicht leisten können ........ oder wollen, wie ich z.B.

Volle Übertreibung natürlich denn ich glaube wir hatten noch nie einen derartig sonnigen und trockenen November gefolgt von einem sonnigen und schneereichen Dezember. Wenn jetzt noch ein sonniger Januar kommt, dann frage ich mich wo die Leute hier die Begründung für die permanent auftauchende Diskussion um die sogenannte Winterdepression hernehmen wollen??  Aber irgendwas läßt sich bestimmt finden - vielleicht eine Gefährdung durch zuviel Schneereflektion. Sonnenallergie?? Schneedepression?

Andererseits wollte ich ja noch über die überall lauernde Gefahr berichten.

Nochmal ganz kurz zusammengefaßt: permanenter wochenlanger Frost (zwischen - 10 und - 25) läßt alle Seen zufrieren. Auch die ganz Großen. Im Norden werden sogar Pisten für Holzlaster und jede Menge Skidoo Trails freigegeben. Die werden natürlich ständig überpruft und die Eisdicke wird gemessen (trotzdem brechen jedes Jahr einige ein - allerdings eher am Anfang und am Ende des Winters und meistens aus Blödheid). Letztes Jahr im März haben Emile und ich z.B. noch satte 80 cm Eislage oben am Forest Lake gemessen.
Haben wir letzte Woche oben bei Hugo im Chalet auch gemacht - nachgemessen. Mindestens 60 cm auf mehrere Lagen verteilt. Heißt aber nicht, daß dies überall so sein muß.

Jedenfalls waren wir letzten Freitag abends nochmal, mit Langlaufausrüstung und Stirnlampen ausgerüstet, auf dem Eis unterwegs. D.h. Hugo, Felix (Tochter), Emile und ich. Hugo voraus, Felix hinterher, gefolgt von Emile und ich hinten als Schlußlicht. Da sind wir dann so ne halbe Stunde schön über das Eis gewandert. Herrliche Nachtstimmung, Sternenhimmel, Schnee und Eis. Und dann hat es plötzlich "kracks" gemacht und Hugo war bis zum Oberkörper im Wasser. Felix, in Panik, wollte sofort ihrem Papa zu Hilfe kommen. Ich habe sie gerade noch davon abhalten können, sich auch ins Wasser zu stürzen. Emile hat Sicherheitsabstand gewahrt. Hugo hat sich dann auch blitzschnell aus dem Eis rausgearbeitet. Wie er das angestellt hat, ist mir schleierhaft - jedenfalls mußte ich nicht eingreifen. Der Adrenalinpegel war aber kurzfristig mal relativ hoch. Ich bin dann - in aller Vorsicht  - am nächsten Tag nochmal mit Emile losgezogen weil wir die genauen Ursachen analysieren wollten. Wir wollen ja was lernen .... für die Zukunft.
Da ist das Loch. An der Stelle fließt wohl Wasser zwischen zwei kleinen Buchten und sorgt genau an dieser Stelle für eine sehr dünne und somit gefährliche Eisschicht. Gottseidank ist nichts passiert .... da wo Emile steht ist übrigens praktisch das Ufer und massiv Eis

Wir haben dann schließlich unsere Tour weitergemacht - allerdings immer die Augen offen gehalten um andere "Schwachstellen" auszumachen. War aber nix. Überall sonst auf dem ganzen See eine Hammereisschicht.



Trotzdem werde ich zukünftig, zumindest Nachts, solche Erkundungen unterlassen. Mariane, Hugos Partnerin meinte nur, sie hätten früher bei solchen Wanderungen (mit ihren Eltern) immer ein Wurfseil dabeigehabt. Keine schlechte Idee.


So siehts übrigens gerade oben in den Laurentides aus. 

In diesem Sinne - immer schön  aufpassen, gell!!!






Samstag, 5. Januar 2013

Chalet und Schnee und Eis

Mei, das tut echt gut - raus in die Pampa. Ins Chalet. Den Quebecern gehts schon saugut - die haben halt was-weiß-ich-wieviele Seen, einer schöner als der andere und außenrum Wald ohne Ende. Viel Wald.

Das Chalet von Mariane und Hugo ist ca. 2 Stunden weit weg. Am See. Was man halt als "richtiger" Eingeborener hier so braucht. Ist halt auch schon klasse! Andererseits frage ich mich immer, wie das eigentlich Alle so finanzieren - ist ja im Prinzip dann doch meistens eher ein komplettes zweites Haus mit Steuern, Unterhalt, laufenden Kosten usw.!

Hugo hatte jedenfalls schon mal eine kleine Eisfläche vorbereitet und am ersten Abend haben wir dann daran gearbeitet. D.h. bei - 24 Grad (Celsius) ein Loch in die Eisfläche gehackt und dann Wasser rausgeholt um eine einigermaßen glatte Fläche zu machen.

Somit wurden schon mal ausgezeichnete Bedingungen für Schlittschuh und Hockey ermöglicht.

Da oben hat es auch satt Schnee. Unglaublich. Ein einziges Wintermärchen.

Ich hab mich auch gelich mal auf eine ausgedehnte Soloschneeschuhtour begeben - ganz schön anstrengend allerdings. Ich war froh, als ich wieder am Chalet war. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste - das merke ich oft .....

Ansonsten hat sich Emile plötzlich für Langlauf interessiert und da Hugo auch noch Skier rumliegen hatte, konnten wir etliche Touren über die verschneite Seefläche unternehmen. Langlaufen auf den Seen (von Flüssen ganz zu schweigen), ist immer so eine Sache. Ich mache das ja jetzt seit über 15 Jahren und ich habe unzählige Touren unternommen und bilde mir ein, die Lage einschätzen zu können. Ich habe auch gleich mal das Eis an mehreren Stellen gemessen - ca. 60 cm. Mehrere Lagen. Seit Wochen herrscht Nachtfrost. Top. - 24 Grad! Trotzdem - und obwohl auch schon Quads über den See gefahren sind, wie wir aus den Spuren ablesen konnten, ist uns dann am Freitag abend bei einer Nachtwanderung, "der Arsch auf Grundeis" gegangen. Die Story stelle ich aber est morgen ein - Liese wird mich anrufen und mir wieder vorwerfen ich wäre "verantwortungslos" - ich gebe aber zu, daß ich mal wieder etwas dazu gelernt habe: nämlich NICHT im Dunkeln und mit Kindern auf eine mir relativ unbekannte Eisfläche zu gehen.  

Ansonsten ist Langlaufen in der Landschaft aber einfach geil. Das Wetter war genial - kalt aber meistens sonnig. Einfach IDEAL. Der Zimmerer kennt das ja, auch wenn es lange her ist - man kann Stunden (oder auch Tage) lang von einem See zum anderen wandern.

Alles was weiß ist  ist See.



Am meisten hat mich Emile überrascht - stellt sich zum ersten mal auf die Skier und läuft gleich mal ein paar km durch die Pampa. Es hat ihm derartig Spaß gemacht, daß er sich jetzt ein paar Langläufer wünscht. Warum auch nicht, was für ein geiler Sport. Vorausgesetzt, man bricht nicht bei stockdunkler Nacht, - 20 Grad, mit Kindern unterwegs, im Eis ein. Dann geht einem der Hintern - wie gesagt - auf Grundeis. Im wahrsten Sinne des Wortes.  








Dienstag, 1. Januar 2013

Ein gesundes neues Jahr euch allen ....

Wünschen wir jedenfalls euch Allen aus ganzem Herzen.

Ansonsten:

Wenn Québec den ganzen Schnee verkaufen könnte, würde es der Provinz sehr gut gehen. Massenweise Schnee.

Unten auf Mont Royal kommt man teilweise nur noch einzeln durch die aufgetürmte weiße Pracht. Mehr Platz ist nicht ..............

Die Weihnachtsfeiertage sind vergangen wie im Flug und jetzt kommen noch ein paar Tage in Hugos - brandneuen und konfortablen - Chalet. Mit viel, viel Schnee. Jede Menge. Und wir sind je erst am Anfang des Winters.



Wir nehmen also folgendes Equipement mit: Langlaufskier, Schlittschuhe, Schneeschuhe. Mich würde mal interessieren, wie es oben an unserem Chalet aussieht. Hoffentlich steht die Hütte noch - bei der Schneelast.