Die meisten Quebecer fliegen ja irgendwann mal während des Winters nach Süden. Kuba, die dominikanische Republik oder Mexiko sind die Renner. Die Rentner sitzen eh zu Haufe in Florida und erfreuen sich der momentan dort wohl günstigen Immobilienpreise. Andere gehen tauchen (servus Micha) und sehen sich Haifische aus der Nähe an oder fahren, wie unser Kumpel Henri, mal eben auf der GS nach Uruguay. Auf dem Landweg versteht sich.
Es bleiben also nur die Harten hier - im Land des ewigen Eises und der Schneewüsten (und unglaublich überfüllten morgendlichen U-Bahnen). Oder diejenigen, welche sich einen sonnigen Ausflug nach Süden nicht leisten können ........ oder wollen, wie ich z.B.
Volle Übertreibung natürlich denn ich glaube wir hatten noch nie einen derartig sonnigen und trockenen November gefolgt von einem sonnigen und schneereichen Dezember. Wenn jetzt noch ein sonniger Januar kommt, dann frage ich mich wo die Leute hier die Begründung für die permanent auftauchende Diskussion um die sogenannte Winterdepression hernehmen wollen?? Aber irgendwas läßt sich bestimmt finden - vielleicht eine Gefährdung durch zuviel Schneereflektion. Sonnenallergie?? Schneedepression?
Andererseits wollte ich ja noch über die überall lauernde Gefahr berichten.
Nochmal ganz kurz zusammengefaßt: permanenter wochenlanger Frost (zwischen - 10 und - 25) läßt alle Seen zufrieren. Auch die ganz Großen. Im Norden werden sogar Pisten für Holzlaster und jede Menge Skidoo Trails freigegeben. Die werden natürlich ständig überpruft und die Eisdicke wird gemessen (trotzdem brechen jedes Jahr einige ein - allerdings eher am Anfang und am Ende des Winters und meistens aus Blödheid). Letztes Jahr im März haben Emile und ich z.B. noch satte 80 cm Eislage oben am Forest Lake gemessen.
Haben wir letzte Woche oben bei Hugo im Chalet auch gemacht - nachgemessen. Mindestens 60 cm auf mehrere Lagen verteilt. Heißt aber nicht, daß dies überall so sein muß.
Jedenfalls waren wir letzten Freitag abends nochmal, mit Langlaufausrüstung und Stirnlampen ausgerüstet, auf dem Eis unterwegs. D.h. Hugo, Felix (Tochter), Emile und ich. Hugo voraus, Felix hinterher, gefolgt von Emile und ich hinten als Schlußlicht. Da sind wir dann so ne halbe Stunde schön über das Eis gewandert. Herrliche Nachtstimmung, Sternenhimmel, Schnee und Eis. Und dann hat es plötzlich "kracks" gemacht und Hugo war bis zum Oberkörper im Wasser. Felix, in Panik, wollte sofort ihrem Papa zu Hilfe kommen. Ich habe sie gerade noch davon abhalten können, sich auch ins Wasser zu stürzen. Emile hat Sicherheitsabstand gewahrt. Hugo hat sich dann auch blitzschnell aus dem Eis rausgearbeitet. Wie er das angestellt hat, ist mir schleierhaft - jedenfalls mußte ich nicht eingreifen. Der Adrenalinpegel war aber kurzfristig mal relativ hoch. Ich bin dann - in aller Vorsicht - am nächsten Tag nochmal mit Emile losgezogen weil wir die genauen Ursachen analysieren wollten. Wir wollen ja was lernen .... für die Zukunft.
Da ist das Loch. An der Stelle fließt wohl Wasser zwischen zwei kleinen Buchten und sorgt genau an dieser Stelle für eine sehr dünne und somit gefährliche Eisschicht. Gottseidank ist nichts passiert .... da wo Emile steht ist übrigens praktisch das Ufer und massiv Eis
Wir haben dann schließlich unsere Tour weitergemacht - allerdings immer die Augen offen gehalten um andere "Schwachstellen" auszumachen. War aber nix. Überall sonst auf dem ganzen See eine Hammereisschicht.
Trotzdem werde ich zukünftig, zumindest Nachts, solche Erkundungen unterlassen. Mariane, Hugos Partnerin meinte nur, sie hätten früher bei solchen Wanderungen (mit ihren Eltern) immer ein Wurfseil dabeigehabt. Keine schlechte Idee.
So siehts übrigens gerade oben in den Laurentides aus.
In diesem Sinne - immer schön aufpassen, gell!!!
Dienstag, 8. Januar 2013
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