"bißt halt kaa Baraither"
womöglich kommt der Verfasser noch aus Kronach ..... nicht auszudenken .......
allerdings gab es auch mal, Ende der 70er, eine coole GI Disco - Old Baily und dann noch das Butterfly und seinen soften "Ausläufer", das Crazy Elephant. Das Uni Openair war generell auch nicht soooo schlecht - ging so.
Insgesamt aber scheint und schien das Phänomen "Subkultur" in Bayreuth wenig präsent zu sein. Wie auch, bei BWL und Jura Studium und der, omnipräsenten, wagnerianischen Hochkultur?
Boahh, ok, polemisch ................
Es tut mir heute noch Leid, daß ich dem Schlingensief seine "Church of fear" weggegeben habe. Ich VOLLIDIOT! Aber die "booraither hom gsocht des muss wech!" Da habe ich noch nicht so genau gewußt wer Schlingensief eigentlich ist .... ich war ja auch ein paar Jahre weg. Die Kirche hätte ich eigentlich oben am Reisighof, hinten an der Scheune an der langen Birke, hinsetzen wollen. Da wo auch das Märchenfest stattgefunden hat.
Würzburg ist ja auch nicht gerade als Schmiede deutscher Alternativkultur bekannt aber hat immerhin das Cafe Cairo, das Umsonst & Draußen und das Afrika Festival.
Bleibt noch Bamberg???? ETA?
Oder Hof? Aber Hof hatte den alten Bahnhof ..................
das WAR SUBKULTUR
dagegen war das Westberlin der 80er Jahre kalter Kaffee. Violent Femmes vor 200 ausgeflippten Menschen in der Minikneipe, IDEAL, TRIO - unfaßbar. In HOF!!!!!
In der Nähe Nürnbergs gabs noch nen Club der den Namen verdient hatte (welchen ich aber vergessen habe): Simple Minds vor 30 Leuten, Nina Hagen, Herman Brood, etc. - man fuhr da mal eben noch vorbei weil die Mucke immer geil war.
Kulmbach hatte vielleicht nicht die großen Namen aber unglaublich originelle Sachen wie Peesten, das Märchenfest, oder die Veranstaltungen (meistens illegal) in der Vestrufa oder deren Vorgängerin, der alten Fleischfabrik in der Blaich. Mitte der 70er Jahre war das Vereinshausmal das absolutes Krautrockzentrum - alles was Rang und Namen hatte spielte da. Totaler Underground mit genialen Künstlern. Dem Zeitgeist weit voraus.
Konzert in Höhn im Juli 1971
mit Improved Sound Ltd | Out of Focus | Ihre Kinder | Ex Ovo | Birth Control | Tangerine Dream | Embryo | Athon Re
Das
Open Air Concert am 17.7.1971 (!!!) veranstalteten gemeinsam
der Kreisjugendring Coburg und die damaligen ‘Jungen Welle’
des Bayerischen Rundfunks. Zu dieser für die Zeit richtig
‘progressiven’ Abteilung mit dem legendären ‘Club 16’ zählten
auch zwei hoffnungsvolle Nachwuchs-Moderatoren. Der eine, Jürgen
Herrmann aus Berlin, hat sich mittlerweile mit den immer wieder gleichen
Sprüchen und Songs bis in die Rentner- (sprich Oldies-) Abteilung beim
BR durchgedient. Der
andere, ein in Bamberg geborener und in Kulmbach aufgewachsener
Ex-Ministrant mit blonder Mähne und markantem Zinken, macht als
‘Wetten Dass’- Plaudertasche die große Kohle und durfte beim ZDF
‘50 Jahre Rock’ mitverbrechen (trotzdem lieben wir ‘unsern Dommy’
aber immer noch ...). Aber 1971 war das Leben noch frisch, ich gerade 15
und die Haare wuchsen, trotz aller elterlicher Repressalien, schon über
den Hemdkragen hinunter. Seinerzeit kamen regelmäßig Berliner Sommergäste
in unseren Frankenwald, der so ziemlich als erste Urlaubsadresse hinter
der ‘Zonengrenze’ Richtung Süden galt. Darunter war auch ein 18-Jähriger
mit schon beträchtlicher Matte, Parka und einer Stereoanlage im 2CV.
Mit dem durften wir zu unserem ‘Oberfranken-Woodstock’, das auf
einem Sportplatz in Bergdorf nahe Coburgs stattfand. Dank der damals
richtig gut subventionierten kommunalen Jugendarbeit war das ein ‘Free
Concert’, sprich kostete keinen Eintritt. Fast die komplette Cremé
der bayerischen und Berliner Bands konnte verpflichtet werden, ein
Riesenereignis, vor allem in unserer absoluten ‘Provinz’.
Vielleicht etwas zu früh für die noch kleine Szene, die Fans
bleiben überschaubar. Bestes Wetter am Samstag Nachmittag, als um 14:00
Uhr besagter Jürgen ‘the German’ Herrmann in neckisch-grünem Militär-Styling
das Festival anmoderierte. Ich erinnere mich an Ex Ovo (daraus
wurde dann die Jazzrock-Formation Aera - nicht die Koblenzer Band) aus Schweinfurt mit dem
im Rollstuhl sitzenden Saxophonisten und Flötisten Klaus Kreuzeder,
der später u.a. mit Stevie Wonder, Sting und Jack Bruce tourte. Ihre
Musik mit Jazzeinflüssen war sehr ungewöhnlich. Bei Tangerine Dream
spielte ein damals sehr dicker Edgar Froese (auf dem Poster
Zweiter von links) mit dem Rücken zum Publikum eine sphaerische
E-Gitarre á la Pink Floyd, aber noch keine Spur vom späteren
Synthie-Gedudel. Ich denke, die hatten damals nicht mal eine Hammond
dabei. Und dann kam Birth Control mit dem fantastischen ‘Nossi’
Noske! Diese Röhre und sein manisches Schlagzeugspiel, das seh´
und hör´ ich noch heute. Auch damals ist er schon auf seiner Maschine
rumgeturnt und hat sie von allen Seiten wie ein Irrer beklopft. So ein
Drum-Solo hatten wohl die Fans noch nie erlebt (wie auch!) und
entsprechend flippten sie aus. An die Restbesetzung kann ich mich nicht
mehr erinnern, aber die Band war einfach ein Dampfhammer. Dann hieß es
leider für uns Jüngeren die Kurve zu kratzen, wir mussten schleunigst
die 60 Kilometer per Anhalter zurück nach Hause. War schon eh ein
Wunder, dass uns die ‘Alten’ dorthin gelassen hatten (den Beatclub
durften wir nur abwechselnd im Freundeskreis bei Zimmerlautstärke
sehen, am Samstag wurde der Fernseher üblicherweise erst zur Sportschau
eingeschaltet!). So verpassten wir auch die Headliner ‘Ihre Kinder’
aus Nürnberg, die damals als deutschsingende Band für reichlich
Medien- wie Faninteresse sorgten. Von ihnen hat man nach einigen guten
Alben leider nichts mehr gehört, vielleicht spült sie das ‘Krautrock’-Revival
ja auch wieder hervor. (von
Norbert Neugebauer)
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