Dienstag, 25. Mai 2021

Was gibt es Neues?

Hier sagt man ja, "no news, good news", solange nix wichtiges passiert ist, ist alles okay. 

Covid ist kein Thema mehr, es geht eigentlich nur noch darum, wann man dann jetzt einfach wieder alles machen kann wie vorher (und vielleicht sollten wir ja nicht einfach alles wieder so machen "wie vorher"). 

Siehe "uns Södi" Tochter in Monte Carlo. Instagram. Das hatte er nicht wirklich "auf dem Schirm" und das hat ihn kalt erwischt. Genial. (diesen Kommentar konnte ich mir nicht verkneifen).

Nicht das sein Töchterlein im Risikogebiet ist aber halt in Monte Carlo, beim Grand Prix. Geil. 

Das habe ich nur aus der SZ. Vollkommen wurscht - wird aber sicher einen Söder-tochter-Shitstorm auslösen - und zu recht. Nicht wegen Covid sondern wegen "hey ich bin wichtig und kann geil umsonst in Monaco beim Grand Prix abhängen". Für lau und weil "mei Vadder" wichtig ist. Geil. Södi hat jetzt ein Tochterproblem.

Ich musste vorhin Lili fragen ob wir eigentlich noch eine aktuelle Ausgangsbeschränkung haben, sie wusste es auch nicht. 

Wie gesagt, dieser Käse (Covid) ist hier - scheinbar -  gegessen. It is over. Endlich.

Zum Wetter (weil einfach immer wieder interessant):

für deutsche Verhältnisse ist es in Montreal gerade krass. 35 Grad Außentemperatur. Also auch Nachts, d.h. maximale Niedrigtemperatur ist 25. Hitzewelle und so. Die Zweite. Am Samstag sind wir, d.h die Kids und ich, bei ca. 30 Grad in Montreal losgefahren, fuhren dann durch ein Hammer Gewitter (Kaltfront), kamen bei 20 Grad am Chalet an und in der darauf folgenden Nacht gab es fast Nachtfrost. 

Danach war es Normaltemperatur, d.h. so ca. 20 Grad tagsüber. Wassertemperatur ca. 21 Grad.




Wie gesagt, Lili checkt SUP, ich checke Bieber, mache Holz (der nächste Winter kommt BESTIMMT). 

Für Alex: Emile ist solidarisch mit dem 1. FC - er trägt das Podolski Trikot und wird sich die Spiele angucken und sympathisiert total mit dem 1. FC!!! Die Montreal Canadians gehen währenddessen den Bach runter und das deutsche Hockeyteam hat gestern die Kanadier geschlagen - bei der WM. 

Gefühlt als würde Kaiserslautern die deutsche Meisterschaft gewinnen. Grandios (für Eingeweihte). 

Yo, das könnte ein wirklich cooler Sommer werden.

Leute, genießt das Leben.







 

Sonntag, 16. Mai 2021

Samstag Nachmittag in Montreal

Wir haben ein hammer tolles Wochenendwetter mit fast sommerlichen Temperaturen. So geht es immer hier, Anfang Mai kann eine Woche frühlingshaftes Wetter sein und danach kann es schlagartig auf Sommer unschalten. Es kann aber selbst Ende Mai noch Nachtfrost geben - vor allem oben in den Laurentidischen Bergen. 

Letztes WE habe ich mal einen für mich relativ neuen Radweg erkundet (mit dem e-Bike wohlgemerkt). Total cool. Verläuft praktisch auf einem ca. 10 Meter breiten Streifen mitten im Saint Lorenz Strom.

 

Sortie vélo: la Voie Maritime du St-Laurent | Où trouver à Montréal ? 

La Riveraine : Piste cyclable longeant le fleuve Saint-Laurent - DMI  Laprairie

Die kleine blaue Linie. 

Teilweise mit einem klasse Ausblick auf Downtown.  


 



Es geht irgendwann unter der gigantischen neuen Konstruktion der Champlain Bridge durch und kurz danach kann man auf einer kleinen Brücke wieder auf die andere Seite des Stroms radeln, Richtung Montreal.

Ich bin dann über den alten Hafen wieder nach Hause gefahren und es war schön zu sehen, dass "dem Emile sein alter Kumpel", mit welchen er bereits als Kind zweimal erfolgreich Jongliert hat, wieder am Start ist. Der Typ ist ein begnadeter Straßenkünstler und wurde vor ein paar Jahren mal brutal von den Cops "niedergerungen" und vom Platz geprügelt. Schön, dass er wieder da ist ......

Wie zu sehen ist zieht auch wieder mehr Normalität in den Alltag ein und ich kriege, ehrlich gesagt, kaum mehr etwas mit von irgendeiner Krise. 

Montag, 10. Mai 2021

Sonntag Abend

 

Das ist mein abendlicher Blick. Wenn ich am Chalet bin, oben am See, dann "sappe" ich, sofern ich noch Lust habe, abends mal kurz hoch zum "Teehaus", gleich bei uns oberhalb des Chalets. Mit Blick auf den "Rouge" und mit dem Rauschen des "Canyons" im Hintergrund. Nach unserer Hütte kommt ja nur noch Wald und Wildnis. Das Kanu habe ich logischerweise auch aus dem Winterschlaf geholt aber es war relativ windig und kühl. Bieber konnte ich auch keine sehen da das Wasser zu unruhig war. 


Apropos: wir haben da kein Teehaus oder sonst was sondern Lili und ich wollen uns da lediglich eine Plattform oder was ähnliches bauen, erhöht, wegen der Sicht und weil wir von da oben den schönsten Ausblick auf die Sonnenuntergänge haben. Im Moment steht da nur ein Stuhl auf einem Felsen.

 

Das ist für den Zimmerer: mit einem kompletten KD inklusive Reifenwechsel ist die Kiste absolut bereit für den nächsten transkontinentalen Trip. Wie üblich habe ich auf den Schotterpisten ein paar Teile verloren (nichts wichtiges). Das Nummernschild hing gerade noch so dran bei der Ankunft - Glück gehabt. Im Frühjahr sind die Pisten oben am Chalet ziemlich wellig und da wird das Moped (und der Fahrer oder Fahrerin) oft ganz schön durch gerüttelt. 

Nächste Woche nehme ich mal was "leichteres" - die DRZ. Die wiegt nur die Hälfte.  Aber die GS schlägt sich immer noch glänzend auf dem Schotterterrain. Trotz 240 kg Lebendgewicht.


 

Wie immer faszinierend: die totale Stille. Man hört nur das Rauschen des Windes und die Tiere im Wald (Uhu, Specht, usw.) - ah ja, die Frösche. Geil. Als wäre ich alleine auf der Welt unter dem Sternenhimmel.

Montag, 3. Mai 2021

Immobilien in Montreal und auch anderswo

Laut verschiedenen Studien haben die Immobilienpreise in Québec und somit auch in Montréal extrem angezogen, bzw. explodieren gerade. Das treibt leider auch die Mietpreise in die Höhe und es wird immer schwieriger Eigentum zum Wohnen zu erwerben bzw. sich eine ordentliche Wohnung leisten zu können - als Mieter oder als Käufer.

Das ist ja auch in deutschen Großstädten, siehe Minga, schon lange so und von London, Paris oder Berlin will ich  mal lieber gar nicht reden. 

In Kanada war es wohl so, dass Montreal im Vergleich zu Toronto oder gar Vancouver bis dato "die Insel der Glückseligen" gewesen ist. Mit anderen Worten spottbillig im Vergleich mit der Westcoast oder der Boomtown Toronto. 

2008 bin ich mal beruflich in Paris gewesen und habe noch ein Wochenende dran gehängt und beim Joggen habe ich mir die Immobilien bzw. Mietpreise angesehen und dachte mir, das ist Wahnsinn. Wer in Gottes Namen kann sich so was leisten? 2500€ bis 3500€ pro Monat für eine Zwei- oder Dreizimmerwohnung? Irre. Natürlich in den super angesagten "Arrondissements" und nicht in den Immigranten "Banlieus" - also Trabantenstädten mit Waschbetonburgen.

In British Columbia findet laut meinem Kumpel Kai (Vancouver Island) seit Jahren ein Verdrängungsprozess statt. Die Menschen können sich Vancouver nicht mehr leisten und ziehen dann auf die Inseln wo es noch relativ günstig ist. Das sollte im Moment durch COVID noch stark verstärkt werden da es mittlerweile häufig egal ist wo man arbeitet. Man kann in seinem Ferienhaus sitzen, auf einer Insel, in Brasilien, Guatemala oder wo auch immer. 

 

Somit werden viele ihre Häuser in den Zentren verkaufen und versuchen auf billigere und finanziell weniger belastende Regionen auszuweichen was dann Druck auf den dortigen Immobilienmarkt ausübt und die Preise explodieren. Angebot und Nachfrage. 

Der Markt für Ferienhäuser in Quebec (Chalet) ist leer gefegt - es gibt nichts mehr. Und da wo man noch ein wenig Platz hat werden die riesigen Bunker errichtet. Selbst am Sumpf. Der wird dann halt zum Minisee aufgestaut - mit riesigen Erdbewegungen - soweit erlaubt. 

Am Samstag habe ich mal bei meinem Kumpel Micha oben in den Laurentiens nach dem Rechten gesehen (er sitzt seit geraumer Zeit in Guatemala oder Brasilien) und er hat da ein super kleines aber witziges Tinyhouse - sozusagen. Bevor es die richtigen Tiny Houses überhaupt gab. Echt so Wochenendhäuschen, allerdings mit Wasser und Strom. 

Aber links von seinem Häuschen steht schon seit Jahren ein recht imposantes Holzhaus, weiter hinten ein riesiges Anwesen mit Haupthaus und gigantischer Garage und dann jetzt auch noch rechts von ihm dieses gigantische Ding. Was für ein Bunker. 

D.h. sein Chalet ist zwar eigentlich fast wertlos, aber das Grundstück ist womöglich ein Vermögen wert. 

Bei uns am Forest Lake geht es ja auch langsam in diese Richtung, immerhin aber noch relativ gemäßigt. Aber aufhalten werden wir diese Entwicklung zu Größe und Luxus auf keinen Fall. 

Nächstes Jahr soll es oben am See High Speed Internet geben - dann ist die Sache gegessen. 

Die Landflucht setzt ein. 

Auf Hawaii gibt es - de facto - nichts mehr zu kaufen und die paar Immobilien welche noch angeboten werden kosten ein Vermögen.

Gestern am frühen Abend war ich mal kurz auf dem Berg, mit Blick nach Nordwest, Richtung Laurentiens und dann sieht dieser urbane Dschungel fast aus wie die verlassenen Pyramiden der Mayas in Guatemala. Wahrscheinlich werden in 1000 Jahren mal irgendwelche Wesen auf diese Strukturen blicken und sich fragen, was das alles zu bedeuten hatte.


Aber abschließend zurück nach Montreal. 

Es gibt eine wirkliche Wohnungsnot und dieser Sommer wird bestimmt eine Krisensituation hervorrufen da nahezu alle Wohnungen am 1. Juli wechseln bzw. die Mietverträge erneuert werden. Das ist eine spezielle nordamerikanische Anomalie. 


Heute bin ich am Park Lafontaine entlanggelaufen und da ist ein großes Mietshaus mit jede Menge Appartements. Alle Mieter werden gezwungen temporär auszuziehen weil das Ding - angeblich - sanierungsbedürftig ist und die Mieter ganz legal gezwungen werden ihre Wohnungen vorübergehnd zu räumen. . Aber a) müssen die Leute erst mal was finden für 6 Monate und b) kostet die Wohnung danach das Doppelte oder das dreifache. Deswegen die Protestbanner.

Zweizimmer Wohnungen kosten bei uns hier auf dem "Plateau" mittlerweile 1500$ im Monat! Vor 20 Jahren gab es so was noch für 300 bis 400$.

Ich darf eigentlich niemanden erzählen was wir damals vor knapp 23 Jahren hier für das Haus bezahlt haben. Allerdings war es eine Ruine und wir haben viel investieren müssen, außerdem gehörte es der Bank. Aber das sich Immobilienpreise verzehnfachen in knapp 20 Jahren finde ich schon krass. Haben sich etwa die Gehälter verzehnfacht? Eher nicht. 

Aber der Hypothekenzins ist niedrig, das Angebot gering - also steigen die Preise. Krass. Und es soll so weiter gehen .....