Eigentlich wollte ich am am Wochenende ganz gepflegt mit Freunden zum Langlauf gehen aber am Samstag Vormittag hat mir ein Kumpel dann ein Bild vom Chalet - von unserem Chalet - getextet und das sah gar nicht gut aus.
Das Vordach schien unter der Schneelast komplett zusammengebrochen zu sein und es sah auch so aus, als ob die Fenster zertrümmert seien.
Panik. Ist die Hütte eingestürzt? Vor ein paar Jahren hat mir die Schnee und Eis Masse auf dem Dach schon mal den Edelstahlkamin "weggeschoben" und dann hast du ein "Loch" im Dach. Nicht gut. Vor allem bei den hier herrschenden Witterungsbedingungen.
Also, nix wie ab und hoch an den See.
Zudem wurde ein hammerharter Schnee Sturm angesagt und man sollte, falls möglich, nicht mit dem Auto fahren bzw. einfach mal schön Zuhause bleiben. Blizzard Warnung. Scheiße.
Es war also auch noch ein Rennen gegen die Zeit. Der Blizzard sollte gegen Abend einsetzen. Also blieben mir ca. drei Stunden um Schadensbegrenzung zu betreiben. Alter.
Bei der Ankunft dann die Apokalypse. Als hätten die Russen eine Khalibr Rakete auf unsere Hütte abgefeuert. Sieht aus wie in der Ukraine. Einzig: unser Feind ist nur der Schnee und das Klima.
Bei ca. 500 kg pro Kubikmeter mögen das so ca. 15 Tonnen gewesen sein, ohne die Holzstruktur.
Es ist unfassbar. Der "Zimmerer" hat alles relativ überdimensioniert, d.h. wir haben das Ding so gebaut, das es de facto unmöglich ist, dass die Struktur zusammenbricht. Okay, das Plastikdach könnte durch brechen, im Extremfall. Aber die komplette Struktur???? Nie im Leben.
Ich bin da oben darauf herum gelaufen. Man sinkt keinen cm ein - mindesten 10 Tonnen Gewicht auf dem Balkon - eher mehr. Das das Ding noch steht ist ein Wunder.
Gegen 16 Uhr, und nachdem ich die Hütte so einigermaßen improvisiert dicht gemacht habe, kam der Schneesturm. Boy, oh boy. Es hat geblasen wie die Sau. Ich denke das war der schlimmste Sturm dieses Winters. Blizzard. 20 cm Neuschnee und wie gesagt, Wind ohne Ende. Hammer, hat das geblasen. Krass.
Aber mit "Bullerofen", einem guten Glas Roten und der neuesten Ausgebe von "Die Zeit" läßt sic auch so eine Nacht gut überstehen. Sofern die Bude noch steht und dicht ist. Die Tür hat auch einen "Treffer" abbekommen, aber das kann ich wieder hin "dengeln".
Die Hütte als solche hat insgesamt - Gott sei Dank - nicht viel abbekommen und das ist das wichtigste. Ansonsten beginnt jetzt die "Sanierungsphase" - allerdings muss ich noch mindestens 4 Wochen warten bis der verdammte ganze Schnee geschmolzen ist - vorher geht leider gar nichts.
Unglaublich. Die Ruhe nach dem Sturm. Jetzt beginnt der Wiederaufbau. Allerdings verstärkt.
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