Sprichwörtlich: die Kraft des Winters ist gebrochen - und ob das so gut ist, weil so früh, wird sich noch weisen. Wohl eher nicht.
Ich bin gestern Abend von dem Kurztrip nach Dachau, Oberfranken und den Dolomiten, wieder nach Montreal zurückgekommen und da ging mir das mal so kurz durch den Kopf. Selbst bei minus 7 Grad heute in Montreal, war die Sonne schon so stark, dass der Schnee und das Eis schmolzen (nicht scholzen - da würde ja dann einfach nichts passieren). Das ist dann ja eher "normal" und dem normalen Verlauf der Jahreszeiten geschuldet. Die Tage werden länger und der Winkel der Sonneneinstrahlung verändert sich. Die Sonne wird stärker.
Normal ist es aber sicher nicht wenn ich Anfang Februar bei plus 15 Grad in Dachau ober-körperfrei bei "Schwesterchen" in der "Frühlings Sonne" sitzen kann, meinen Cafe schlürfe und die Blümchen angucke.
Oder bei plus 14 Grad in den Alpen Ski fahre - auf 2500 Meter. Ohne Handschuhe und nur mit T-Shirt und Skijacke. Der Wahnsinn.
Die Temperatur in Sexten war - gefühlt - wie sonst Ostern. D.h. eigentlich wie Ski fahren im April. So waren die Temperaturen früher um Ostern rum - gefühlt.
Februar ist, scheinbar, der neue April - oder zumindest März. Am WE werde ich mal nachsehen und überprüfen wie die Schneelage oben in der Hütte ist. Ich gehe mal davon aus, das ca. 1 Meter Schnee liegen sollte.
Apropos: ich bin seit ca. mitte Dezember nicht mehr dazu gekommen in die Hütte zu gehen - hoffentlich steht die Kiste noch.
Nochmal kurz zu Sexten: (eigentlich Moos)
geiles Wetter (zu warm), guter Schnee und keine Leute. Geniale Bedingungen, sollte oder wollte man wirklich Ski fahren.
Unser guter alter Kumpel Tom war auch mit dabei, wenigstens für einen Tag und wie man sieht, war auf der "Lärche" nicht viel los. Die Gesamtlage war auch insgesamt eher ruhig. Kaum Leute.
Zwei Leute am Nachmittag auf der Lärche. Da habe ich auch noch nicht erlebt. Apropos: Head Super Shape - geiler Carving High Speed Ski.
Inwieweit das "alpine" Skifahren noch Sinn macht, aus ökologischen und auch aus anderen Gründen (wahnsinnig teuer und aufwendig), sei mal dahingestellt aber für meine Generation war das halt so ein "Aufstiegsding". D.h. man konnte sich tatsächlich ein paar Ski leisten (bzw. die Eltern) und die Schule konnte uns eine Woche irgendwo in die Berge verfrachten.
Das waren die 50er, die 60er und auch noch die 70er Jahre. Das war Jugendherberge für "einen Appel und ein Ei". Die Ausrüstung war damals nebensächlich und rudimentär. Hauptsache wir hatten Spaß.
Mittlerweile sieht das anders aus: Stöckli Ski für 2000€, Klamotten für 2000€, Liftpass pro Tag 75 €, Anreise, Übernachtung und Verpflegung.
Und ich spreche hier von Südtirol. Nicht von der Schweiz, Kitzbühel oder Heli Skiing in den Rockies. Die Angelegenheit ist sauteuer und einigermaßen elitär geworden.
Sexten bzw. die Tre Cime ziehen hier nach und heben die Preise an. Einzig unsere Wirtin und Freundin Emmi "reißt" uns da immer noch raus mit akzeptablen Preisen.
Wie lange diese Form des Wintersports noch überleben kann weiß ich nicht aber ich denke wir, d.h. ich und meine Kinder, wir sind wohl die letzte Generation. The last generation. Alles hat sein Zeit.
Backcountry in Quebec wird noch ein wenig länger am Start sein. Oder auch nicht - angesichts der Klimaerwärmung scheint aber auch hier der Winter keine "Kraft" mehr zu haben oder zumindest an solcher zu verlieren.
Schaun mer mal. Vielleicht berichte ich ja dann im April über den ultimativen Wintersturm.
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