Micha H. und Claudi sind am Morgen von Ouarzazat aus bereits wieder nach Norden aufgebrochen (und hatten einen wahnsinns Ritt durch den hohen Atlas). Wir sind alle am Vorabend, aus Marrakesch kommend, bei brütender Hitze in Ouarzazat "eingelaufen" und hatten ein nettes kleines Hotel mit super Dachterrasse.
Wir waren auch kurz in einem Dorf wo u.a. auch Szenen für "Gladiator" und etliche andere Filme und diverse Großproduktionen gedreht worden sind.
Von Ouarzazat (totale Wüste) wollten wir dann weiter runter, Richtung Sahara und Emile hat sich durchgesetzt und wir haben einen Abend direkt in einem Berbercamp gebucht und ich muss gestehen: ich hatte nicht die geringste Ahnung was da kommen sollte. Wir mussten also bis ans Ende der Strasse fahren, durch unglaublichste Wüstengegenden und über 40 Grad Celsius. Teileweise sieht es aus wie in Utah, dann wieder wie in Nevada, dann wie in New Mexico. Hammermäßige Landschaften. Man befindet sich unweit der algerischen Grenze.
Bei M'Hamid hört die Strasse auf und es gab zum ersten mal ein wenig Verwirrung: der Typ vom Camp verlangte 100 € für den Transport ins Camp was uns vorher nicht bekannt war. Nach etwas Verhandeln am Telefon haben wir aber einen Konsens gefunden und Gott sei Dank haben wir Emiles Vorschlag in die Tat umgesetzt. Die Saharaübernachtung war - definitiv - das ultimative Highlight dieses Roadtrips.
Wir konnten die Bikes und Equipment bei einem sehr netten Typen in seinem Cafe stehen lassen und wurden anschließend mit einem Toyota 4x4 ca. 1,5 Stunden über die knallharten Wüstenpisten geschippert. Einmal dachte ich, das wäre das Ende: Bolzengerade nahezu senkrecht eine Düne runter. 6 Leute im Auto. Alter!!!! Angeblich hätte man die Strecke auch selbst fahren könne aber das wage ich stakr zu bezweifeln. Erstens fahren wir nicht gut genug auf Sand und zweitens gab es null Orientierung.
Das ganze dann noch mit marrokanischer Rockmusik unterlegt und einem Fahrer der nur Berber spricht. Fänomenal. Inshallah. Wir haben aber überlebt und nach der Ankunft im Camp (ein paar Zelte) ging es erstmal rauf auf die gigantischen Sanddünen um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Nur geil.
Soetwas habe ich auch noch nie gesehen im Leben. Eine beeindruckende und wahrlich atemberaubende Landschaft und Atmosphäre. Spirituell.
Emile meinte zu mir, als wir zusammen den Sonnenuntergang betrachteten: "Papa, das ist das Beste was ich jemals in meinem Leben erleben werde - das absolute Highlight". Ich habe ihn dann erstmal darauf hingewiesen, dass er erst 21 Jahre alt ist und sicher noch viele Dinge im Leben sehen wird. Aber ich habe ihn schon verstanden: die Sahara ist eine der drei großen Wüsten der Erde. Nach der Arktis und der Antarktis.
Mir hat es - zugegebenermaßen - auch die Sprache verschlagen und wir saßen alle einfach nur still nebeneinander und haben die Atmosphäre "aufgesogen".
Danach gab es Tee und Abendessen unter dem Sternenhimmel und wir haben die Sternschnuppen gezählt. Ich muss zugeben: das war eine der beeindruckendsten Landschaften aller Zeiten für mich, da muss ich meinem Sohn schon recht geben. Man befindet sich in einer anderen Welt. Bei den Berbern. Das werde ich nie mehr vergessen.
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