Japan wird, laut Demographen, einen unvergleichlichen Bevölkerungsverlust erleben. Aufgrund der überalterten Bevölkerung wird das Land über die nächsten Jahrzehnte ca. 40 Millionen Menschen "verlieren". Die Sterblichkeitsrate übersteigt die Geburtenrate bei weiten und es gibt keinerlei Immigration. Das Land steht vor einem demographischen Monster Problem. Zuwanderung - wie z.B. in Deutschand oder Kanada, findet de facto nicht statt. Es gibt auch keine Flüchtlinge. Japan ist eine Insel. 98% der Bevölkerung sind japanisch - und nichts anderes.
Deswegen gibt es, angeblich, bis zu 9 Millionen leerstehender Häuser aufgrund nicht- oder ungeklärter Nachfolge. Da werden dann wohl noch ein paar Millionen dazukommen über die nächsten Jahrzehnten.
Japan ist hightech
Ist es auch - in weiten Teilen und ab und and echt futuristisch. Andererseits ist es aber auch stehen geblieben in der Zeit. Am Flughafen muss man 2 Papiere ausfüllen, sonst kommt man nicht rein. Es gibt angeblich noch jede Menge Fax Maschinen - und jetzt das Beste: (echt wahr) die Quebecer Vertretung muss noch mit einer Schreibmaschine arbeiten - ernsthaft, kein Witz - weil verschiedene uralte Formulare noch nicht digitalisiert sind. Wir sprechen hier von einer IBM elektrischen Schreibmaschine der 80er Jahre (des letzten Jahrhunderts).
Man muss oft noch mit Bargeld bezahlen - für jemanden der aus Quebec kommt, ist das auch sehr bizarr und Quebec ist bestimmt nicht das am weitest vorangeschrittene Land was online banking und Geldverkehr betrifft.
Die Züge sind ok aber definitiv nicht der neueste Standard der Entwicklung. Eher so 90er Jahre des letzten Jahrhunderts.
In ganz Japan hängen noch überirdische Kabel rum. Nicht ganz so schlimm wie in Marokko oder Guatemala aber trotzdem komisch - hightech???
Es gibt kaum elektro Autos.
Japan ist insgesamt sehr wiedersprüchlich - z.B. die Arbeitsmoral
Auf der einen Seite heißt es, dass die Japaner mindestens 60 Stunden die Woche arbeiten und nichts anderes kennen oder valorisieren als die Arbeit, andererseits bleiben die Frauen noch häufig "am Herd" und es stellt sich die Frage wie effizient diese 60 Stunden der "männlichen Bevölkerung" dann wirklich sind und ob all die Pappnasen in ihren komischen Anzügen mit den Krokodillederschuhen eigentlich irgendwas produktives machen. Wohl eher nicht. Angeblich ist eine Woche zusammenhängend Urlaub das Maximum. Boah ey. Das ist eher nicht so für mich ..... (es gibt auch keinen Mindestlohn).
Japan ist definitiv ein faszinierendes Land, vor allem, wenn man wie wir, einen richtigen Einblick bekommt und nicht als Pseudotourist durch das Land reist. Aber es ist auch ein Land mit riesigen Problemen. Auf der einen Seite eine unglaubliche "kommerzielle und industrielle Wucht", d.h. der Großraum Tokyo, auf der anderen Seite eine ziemlich runtergekommene und vernachläßigtes "Hinterland". Falls man das so sagen kann. In Downtown Tokyo gibt es Luxus ohne Ende und es gibt Straßenabschnitte wo man - falls man möchte - auf 100 Metern locker mal eine Million € ausgeben könnte. Rolex und so.
Auf der anderen Seite waren die Wohnviertel in Shizuoka eher etwas "vernachlässigt.
Total ambivalent das Land.
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