Samstag, 28. Dezember 2024

Ich bin wieder da





Ich habe Holz um geschlichtet, Schnee geschaufelt, war Langlaufen am Morgen und habe jeden Nachmittag lange Wanderungen in der Wildnis unternommen. Wenn ich Wildnis sage, ist das immer relativ. Die nächste Strasse oder das nächste Haus ist niemals weiter als ein, zwei Stunden entfernt. Zumindest da wo ich rum sappe. Aber man sollte schon aufpassen und wissen was man macht. Bei den langen solo Touren melde ich mich jetzt immer ab und sage jemanden Bescheid wann ich wieder - ungefähr - zurück sein sollte. Für alle Fälle - man weiß ja nie ...

Die Bilder oben Richtung Park Papineau-Labelle zeigen tatsächlich ca. 100 km unbewohntes Land. 

Jedenfalls war die Woche in der Hütte einfach nur gut. Ich wäre gerne noch länger geblieben aber ich musste das Auto zurückbringen. Die Bedingungen waren fantastisch. Minus 15 Grad in der Nacht, strahlender Sonnenschein am Tag mit ca. -5 Grad. 20 cm Neuschnee. Pulver. Auf einer 30 cm Altschneelage welche überfroren war und somit "tragend" - also perfekt für Backcountry und Schneeschuh Touren. Insgesamt ein "Winter Wonderland". Wie man sich das so im " Kanada Prospekt" ausmalen würde für die Zeit. Ein einziger Wintertraum.

Die Seen sind zu gefroren - das Eis trägt. Fließendes Wasser ist selbstverständlich unter allen Umständen zu vermeiden. Darwin. Auch bei den Seen muss man um diese Jahreszeit immer sehr aufpassen, gibt es Strömungen? Wie stark ist das Eis? Sind schon Spuren da? Ging jemand vor dir? Zieht deine Spur Wasser? Das wäre z.B. ein Zeichen für "auf keinen Fall".  Und so weiter. Aber nach 30 Jahren Outdoor in Quebec höre ich schon am Geräusch des Schnees wie die Außentemperatur ist. Trotzdem besteht immer ein Restrisiko. Aber so ist halt das Leben. 

Joanne turnt in Malaysia rum, Micha (Tennach) ist unterwegs nach Guatemala, Joe ist ja schon vor Ort, Micha (D) ist nach wie vor in Brasilien (kommt aber übernächste Woche mal vorbei), die Rasselbande war in Quebec bei der Omi und ich habe eine Woche keinen Menschen gesehen (fast) und war nur im Wald.

Ich hatte alles ausgeschaltet (e-mails, etc.) und es gibt ja weitestgehend eh keinen Empfang. Elfie hat mich mal "erwischt", da hatte ich Signal, oben auf den "Cliffs". Ansonsten war "Funkstille". Ich muss sagen, das tut gut!!

Ich denke, ich könnte es da (im Wald) auch mal ein paar Wochen oder sogar Monate aushalten. Allerdings waren die Bedingungen auch optimal - wenn da Dreckswetter ist und Schneesturm und permanent minus 30 dann sieht die Sachlage natürlich anders aus. Aber die Woche hat mir ermöglicht meinen "explorativen Radius" rund um die Hütte zu erweitern. Ich taste mich vor. Eine Wanderung habe ich abgebrochen - da braucht es mehr Schnee, ansonsten wäre es zu riskant und ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Wozu auch. Aber insgesamt war das eine tolle Woche. Vor allem die totale, ultimative Stille. Zudem musste ich irgendwann auf das Telefon gucken um zu sehen welcher Tag der Woche war und welches Datum.

 

 


 



 

 

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