Sonntag, 2. März 2025

Ein gigantisches Franken

 



Die ersten 2500 km sind abgespult und wir (Joanne und ich) sind stark beeindruckt. Landschaftlich war die Fahrt nach Bonito im Prinzip so, als würde man 1100 km permanent irgendwie durch ein riesiges Frankenland fahren. Die Landschaft war immer leicht hügelig, immer landwirtschaftlich geprägt und teilweise ein bißchen "toskanisch angehaucht". Riesige Mais-, Soja- und Zuckerrohrfelder wechseln sich ab. Die Felder und die Dimensionen an sich sind nur gigantisch. 1100 km Franken - allerdings mit Palmen und bei ca. 38 Grad. Ich denke einzelne Felder sind so zwischen 30 und 100 Hektar groß und gehen manchmal bis zum Horizont. Alles ist grün und fruchtbar. Farmen können locker mal 1000 Hektar groß sein. Unglaublich. Überall gibt es gigantische Kooperativen für die Ernteerträge und riesige Siloanlagen. 

Es ist - insgesamt - verdammt heiß hier - aber wir "nehmen das mit" denn in Montreal hat es minus 20 Grad und das wird auch noch eine Weile so bleiben. 

Motorradfahrerisch war es extrem langweilig aber das könnte sich ändern in den nächsten Tagen. Da suche ich mir mal ein paar kleinere und interessantere Strecken heraus. Danach geht es zum Karneval nach Rio und ab an die Copacabana. 

Brasilien ist wirklich kein Entwicklungsland sondern relativ stark industrialisiert mit hervorragender Infrastruktur und absolut modern. Es sei dahingestellt ob das jetzt gut oder schlecht ist. Jedenfalls ist alles supergut organisiert und, man höre und staune, muss man z.B. sein Fahrrad nicht abschließen weil nichts geklaut wird. Erstaunlich. Da ist jetzt auch wieder ein Vorurteil meinerseits "abhanden" gekommen. Andererseits sieht man schon auch jede Menge 'Gated Communities' wie eigentlich überall in Südamerika. D.h. die "Begüterten" schließen sich im Prinzip ein und schotten sich von der Außenwelt ab. In Rio soll die Sache diesbezüglich (Kriminalität) auch ein wenig anders sein aber das ist halt so das Ding mit den Metropolen. Der gesunde Menschenverstand ist somit angesagt wenn wir da zum großen Touri event gehen. Wie fast überall auf der Welt. 







Von diesen landwirtschaftlichen Kooperativen gibt es Hunderte. Die Gegend in der wir waren war letztlich ein gigantischer, riesiger landwirtschaftlicher Betrieb. Die Autos fahren übrigens meistens mit Bioethanol. Relativ günstig.  

Unser "Gastgeber" bzw. Cheforganisator, mein Kumpel Micha, hat logischerweise jede Menge Programmpunkte organisiert. Von der Höhlenexkursion bis zum 90 Meter Abseilen oder dem Schnorcheln im kristallklaren Flußwasser. Beim Abseilen ist mir anfangs übrigens "echt die Muffe gegangen". Krass. 

Apropos: NIRGENDWO liegt Müll oder Abfall rum. Alles ist total sauber und aufgeräumt, zumindest da wo wir waren. 

Und noch ein apropos, für die Biker unter uns: die 650er BMW ist ja ganz nett aber für solche Strecken denkbar ungeeignet. Ich wünschte mir eine 1200er GS - da lassen sich 1000 km mal eben so locker abspulen - aber mit der 650er?? Alter. Ausserdem habe ich mich "hingelegt". Das ist mir seit 2007 nicht mehr passiert und war kein Fahrfehler sondern "ungeeignetes Material". Linkskurve im Kreisverkehr, leicht runtergebremst, Dämpfer schlägt durch, der Rahmen (oder der Seitenständer) "tatzt auf" und "ab geht die Post". Ausser leichten Abschürfungen und einem leicht verstauchten Fuss (Joanne) ist aber, Gott sei Dank, nicht viel passiert. Trotzdem war das ein "Scheißfehler" der nicht passieren sollte. Saublöd. 

Das "Schnorcheln" in dem kristallklaren Fluß war hingegen saugut. Joanne hat sich gut "amüsiert". 










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