Wie ich das schon mal angemerkt hatte, sollte man einem größenwahnsinnigen Kriminellen und nachgewiesenermaßen pathologischen Narzisten, nicht soviel Aufmerksamkeit schenken. Aber amüsant ist das schon. Finde ich zumindest. 😂
Mittwoch, 8. Januar 2025
Unterhaltsame Zeiten
Dienstag, 31. Dezember 2024
Ein gesundes und glückliches neues Jahr für Euch Alle - und hoffentlich bald Frieden
Mein persönlicher Jahresrückblick, damit ich nicht vergesse was für ein Hammer Jahr das war.
November: Japan war eines der "Highlights". Matsumoto.
Oktober: Chalet und Sonnenuntergänge mit Lili.
September: 60 Jahre. Der Hammer. Was für eine Party.
August: Motorradfahren in Charlevoix.
Juli: Von Vancouver Island nach Montreal: 8000 km mit dem Motorrad. - davon 6000 mit Töchterchen. Unsere Begegnung mit dem Grizzly in dem Canyon in Montana bleibt mein Highlight Nummer 2
Juni: Westcoast und die Rockies - inklusive eines unglaublichen Ausblicks am Morgen.
Mai: Marokko. Biken mit Sohnemann und Freunden. Der Trip in die Sahara bleibt insgesamt mein absolutes Highlight. Ah ja, da war NOCH ein runder Geburtstag - auch ein Highlight.
April: Die erste und, wahrscheinlich einzige totale Sonnenfinsternis meines Lebens. Beeindruckend.
März: warum in die Ferne Schweifen wenn das Gute liegt so nah. Der See und das Chalet sind immer eine Reise Wert. Ruhe, Frieden und absolute Stille auf Erden.
Februar: unsere "geliebten" Dolomiten mit Fischleintal und Tré Cime. Moos - fast wie unsere zweite oder dritte Heimat.
Januar: Tauchen in Cozumel. Das war grenzwertig für mich - das muss ich zugeben. Aber jetzt weiß ich, wie das geht und wie cool es ist. Eine interessante Erfahrung.
Ich wünsche Euch allen ein gesundes, zufriedenes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025. Und das wir uns von der Politik und dem ganzen Wahnsinn der sozialen Medien nicht verrückt machen lassen.
Samstag, 28. Dezember 2024
Ich bin wieder da
Ich habe Holz um geschlichtet, Schnee geschaufelt, war Langlaufen am Morgen und habe jeden Nachmittag lange Wanderungen in der Wildnis unternommen. Wenn ich Wildnis sage, ist das immer relativ. Die nächste Strasse oder das nächste Haus ist niemals weiter als ein, zwei Stunden entfernt. Zumindest da wo ich rum sappe. Aber man sollte schon aufpassen und wissen was man macht. Bei den langen solo Touren melde ich mich jetzt immer ab und sage jemanden Bescheid wann ich wieder - ungefähr - zurück sein sollte. Für alle Fälle - man weiß ja nie ...
Die Bilder oben Richtung Park Papineau-Labelle zeigen tatsächlich ca. 100 km unbewohntes Land.
Jedenfalls war die Woche in der Hütte einfach nur gut. Ich wäre gerne noch länger geblieben aber ich musste das Auto zurückbringen. Die Bedingungen waren fantastisch. Minus 15 Grad in der Nacht, strahlender Sonnenschein am Tag mit ca. -5 Grad. 20 cm Neuschnee. Pulver. Auf einer 30 cm Altschneelage welche überfroren war und somit "tragend" - also perfekt für Backcountry und Schneeschuh Touren. Insgesamt ein "Winter Wonderland". Wie man sich das so im " Kanada Prospekt" ausmalen würde für die Zeit. Ein einziger Wintertraum.
Die Seen sind zu gefroren - das Eis trägt. Fließendes Wasser ist selbstverständlich unter allen Umständen zu vermeiden. Darwin. Auch bei den Seen muss man um diese Jahreszeit immer sehr aufpassen, gibt es Strömungen? Wie stark ist das Eis? Sind schon Spuren da? Ging jemand vor dir? Zieht deine Spur Wasser? Das wäre z.B. ein Zeichen für "auf keinen Fall". Und so weiter. Aber nach 30 Jahren Outdoor in Quebec höre ich schon am Geräusch des Schnees wie die Außentemperatur ist. Trotzdem besteht immer ein Restrisiko. Aber so ist halt das Leben.
Joanne turnt in Malaysia rum, Micha (Tennach) ist unterwegs nach Guatemala, Joe ist ja schon vor Ort, Micha (D) ist nach wie vor in Brasilien (kommt aber übernächste Woche mal vorbei), die Rasselbande war in Quebec bei der Omi und ich habe eine Woche keinen Menschen gesehen (fast) und war nur im Wald.
Ich hatte alles ausgeschaltet (e-mails, etc.) und es gibt ja weitestgehend eh keinen Empfang. Elfie hat mich mal "erwischt", da hatte ich Signal, oben auf den "Cliffs". Ansonsten war "Funkstille". Ich muss sagen, das tut gut!!
Ich denke, ich könnte es da (im Wald) auch mal ein paar Wochen oder sogar Monate aushalten. Allerdings waren die Bedingungen auch optimal - wenn da Dreckswetter ist und Schneesturm und permanent minus 30 dann sieht die Sachlage natürlich anders aus. Aber die Woche hat mir ermöglicht meinen "explorativen Radius" rund um die Hütte zu erweitern. Ich taste mich vor. Eine Wanderung habe ich abgebrochen - da braucht es mehr Schnee, ansonsten wäre es zu riskant und ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Wozu auch. Aber insgesamt war das eine tolle Woche. Vor allem die totale, ultimative Stille. Zudem musste ich irgendwann auf das Telefon gucken um zu sehen welcher Tag der Woche war und welches Datum.
Donnerstag, 19. Dezember 2024
Fröhliche Weihnachten und Frieden auf Erden
Die "Gesamtlage" sollte jetzt dann mal so langsam etwas ruhiger werden. Persönlich, meine ich. Ich war die letzten Wochen nur noch auf irgendwelchen Weihnachtsevents unterwegs oder sonst wie beschäftigt. Aber ab Montag ist das Büro geschlossen und ich kann - hoffentlich - ein paar der liegengebliebenen Sachen aufarbeiten. Danach ziehe ich mich, wie gesagt, in die selbstgewählte Einsamkeit und Wildnis zurück.
Was die Politik angeht:
Scholzomat hat Neuwahlen eingeleitet, Trudeau "hat fertig" - ich gebe ihm noch maximal 2 Wochen, dann kommt der Rücktritt und "die Staaten" machen halt ihr Ding. D.h. die Kleptokratie übernimmt das Ruder und das wird ein interessantes Experiment. Es könnte aber auch sein, dass der zugegeben verrückte und komplett irrationale Musk ein Experiment startet welches auch positiv enden könnte? Nämlich im totalen Abbau oder der Zerstörung bestehender Verwaltungsstrukturen?
Ich bin mal gespannt, wie das ganze ausgehen wird. Auf jeden Fall kommt da etwas komplett Neues und nicht vorhersehbares auf die Amis zu und somit auch auf die Kanadier. Volles Risiko. Absolut interessant.
Die Kanadier sind momentan - leider - im Arsch. Angeblich. Trudeau ist absolut am Ende. Der kanadische Dollar ist - de facto - wertlos oder zumindest auf einem historischen Tief. Das kanadische Haushaltsdefizit ist "unterirdisch" und die politische Situation eine "Farce". Wie gesagt, noch maximal 2 Wochen dann ist das "Wunderkid" Trudeau Geschichte. Ich habe ihn nur einmal getroffen und da war er echt total sympathisch, jung und richtig cool - aber das ist lange her. Meiner Einschätzung nach hat er nicht, und hatte er nie, die intellektuelle Kapazität um ein Land wie Kanada zu führen.
Ich hatte lange Zeit, ohne Übertreibung, relativ gute Kontakte zu einem seiner wichtigsten Minister (Marc Garneau) und der hat gemeint, Trudeau wäre absolut "beratungsresistent". Sei"s drum.
Andererseits: betrifft uns das? Nicht wirklich.
Also, der Plan ist: nix wie ab in die Natur. Weg von den News und den Social Medias. Die nächste Woche verbringe ich in der Pampa und ich denke, das wird mir ganz gut tun. Markus macht das ja auch die ganze Zeit. Rauf auf den Berg. Dazu ist der Berg ja da, dazu ist die Natur da.
Gestern war ich schon mal am Chalet und habe angeheizt denn wir kriegen -20 Grad die nächsten Tage. Der See ist - wie man sehen kann - zu gefroren, es liegt genügend Schnee um Backcountry, Langlauf und Schneeschuhtouren zu machen und die Landschaft sieht aus wie auf einer Postkarte.
In diesem Sinne,
ich bin dann mal weg.
Fröhliche Weihnachten und Frieden auf Erden - und bleibt gesund!!!
Montag, 2. Dezember 2024
Stille und Frieden
Wir haben am Chalet, nach wie vor, weder TV, noch Internet noch Handyempfang. Es wäre zwar mittlerweile möglich auch vor Ort High Speed Internet zu installieren weil der See mittlerweile über ein Pilotprojekt an das Glasfasernetz angeschlossen wurde. Allerdings haben sich die Kinder, d.h. Lili und Emile, dagegen ausgesprochen. Sie wollen, wenn sie im Chalet sind, ihre Ruhe haben. Erstaunlicherweise.
Ich mußte unbedingt mal in die Hütte. Raus in die Natur, weg von dem Trubel der Großstadt. Tokio hat mir "den Rest" gegeben und ich brauchte (und brauche) die absolute Stille der Natur. Ab und an jedenfalls.
Am Chalet ist es richtig schön winterlich und es herrscht die absolute Stille. Der See gefriert ganz langsam zu. Die nächsten Tage bringen, laut Vorhersage, permanent leichten Schneefall und ab Weihnachten sollte dann Backcountry und Langlauf möglich sein. Alpines Skifahren (wie man das hier nennt), geht eh weil eine solide Basis auf Kunstschnee vorhanden ist.
Im Prinzip habe ich jetzt noch ca. zwei Wochen Büro und dann kann ich mich für fast zwei Wochen in die absolute Stille und in die Wildnis zurückziehen.
Die Kinder und einige Freunde werden sicher das eine oder andere Mal vorbeikommen aber insgesamt sollte es ruhig und entspannt werden. Mein Holzvorrat ist ausreichend und selbst die Propanheizung und der Herd funktionieren wieder einwandfrei. Die Elektrik wurde erneuert und somit kann ich auch endlich mein Projekt der Außensauna angehen. Bis dato hatten wir nicht genügend "Saft" um einen vernünftigen Saunaofen anzuschließen und ein traditioneller Holzofen war mir zu aufwendig. Das wird der Hammer: eine richtige Sauna und dann ab in den Tiefschnee. Oder wir hacken das Eis vom See auf - das ginge auch.
Falls jemand über Weihnachten seine Ruhe braucht: einfach vorbeikommen.😂
Samstag, 23. November 2024
Jetlag
Im Zentrum Tokyo wird gebaut und verdichtet "was das das Zeug hält". Die Monsterkräne auf den Hochhäusern ganz oben sind beeeindruckend. Für mich waren einige dieser Reisenkräne ganz oben auf so einem Hochaus teilweise eine gute Orientierung wenn ich mal wieder zu Fuss unterwegs war weil man die Dinger meilenweit sehen kann.
Angesichts der extrem dichten Bevölkerung sind Fahrräder oft ein sehr gutes Fortbewegungsmittel. Es gibt auch - wie in Amsterdam - riesige Fahrradparkhäuser bzw. überall spezielle Fahrradparkplätze. Als ich "mein" Fahrrad in Tokyo mal vor dem Hotel geparkt hatte, gab es sofort einen Strafzettel. Den habe ich aber logischerweise nicht bezahlt.
Die Omnipräsenz der Swastike ist für jemanden aus Deutschland auch ein wenig gewöhnungbedürftig. Alle Tempel und viele Schreine sind mit der Swastika gezeichnet - dem japanischen Symbol für Frieden. Schade, dass dieses an sich schöne und friedliche Symbol von einer Gang von kriminellen Idioten und Wahnsinnigen bei uns in Deutschland komplett denaturiert wurde.
Das hypermoderne Japan. Die Dinger stehen echt noch überall herum. Apropos: bei meiner sonntäglichen Wanderung in Kyoto auf dem Bild oben, mit der Telefonzelle, dachte ich, ich wäre in der Wolfskehle in Kulmbach. Eins zu Eins. Es ist immer wieder faszinierend wie sich Landschaften manchmal gleichen.
Über die japanischen Toiletten, Bade- und Hotelzimmer müsste ich mal einen ganzen Absatz verfassen. Die Hotelzimmer sind in der Regel klitzeklein, wie im Tinyhouse und die Badezimmer sind super klein aber irgendwie genial. Man muss sich das eher so vorstellen wie eine Toilettenkabine im Flugzeug mit Dusche. Aber es funktioniert, erfüllt den Zweck und optimiert die Raumnutzung. Das Bad bzw die Dusche auf dem Bild, ist eine Nasszelle - ein Komplettteil aus Plastik. Man beachte den Wasserhahn auf der Toilettenspülung - d.h. man kann sich nach dem Toilettengang die Hände waschen und mit diesem Wasser wird dann gleichzeitig die Toilettenspülung wieder aufgefüllt. Es herrscht STRIKTESTE Mülltrennung und MÜLLVERMEIDUNG. Andererseits packen die Japaner alles, aber auch schon wirklich alles, in Plastik ein. Irgendwie extrem Widersinnig das Ganze.
Man wäscht sich im Prinzip im Sitzen und die Wanne dient nur dem letztlichen Abduschen. Alle Toilettensitze sind IMMER beheizt. Apropos Heizung: das wäre dann noch ein komplettes Kapitel.
Als überzeugter bayerischer BMW Fahrer war ich natürlich gespannt wie die "Motorradsituation" so aussieht in Japan. Und wie erwartet, gab es de facto keine BMWs. Ich habe in zwei Wochen eine HP2, eine K und eine F gesehen - aber dann bin ich zufällig an diesem eher obskuren Shop in Kyoto vorbeigelaufen. Und siehe da: es gibt wohl doch ein paar BMW 2-Ventiler Enthusiasten - selbst in Japan.
Außerhalb der großen Zentren sieht es dann auch schon mal so aus wie auf dem Bild oben, bzw. man findet selbst im Wald auf der total abgelegenen Wanderung solche Relikte. Es gab übrigens keinerlei Hinweise auf "Gewalteinwirkung" - LOL. 😂
Yo, jetzt bin ich seit fast genau einer Woche wieder da, und kämpfe mit der Zeitumstellung. Die ersten Tage bin ich gegen 20 Uhr so müde geworden, dass ich auf der Stelle ins Bett hätte gehen können. Mittlerweile ist mein Rhythmus so, dass ich gegen 22 Uhr ins Bett gehe und gegen 5 Uhr morgens aufwache, was komplett ungewöhnlich ist für mich weil ich eigentlich Langschläfer bin. D.h. im Moment bin ich - temporär - zum Frühaufsteher umgewandelt worden. Ich kann mir also, wie oben, das morgendliche Montreal mit Sonnenaufgang von Joannes Wohnzimmer aus ansehen und Cappu trinken und bin dann eine Stunde vor den Kollegen im Büro. Hat auch was. Aber 14 Stunden Zeitverschiebung sind schon ein "Brett".
p.s. da ich den Wetterbericht für Bayern verfolge: null Schnee in Montreal und milde Temperaturen.
Freitag, 15. November 2024
Richtiges Holzkohle Grillen im Innenraum??? Echt jetzt?
Der letzte Tag des Japan Trips.
Die japanischen Züge und U- und S-Bahnen sind tatsächlich nahezu auf die Sekunde genau pünktlich. Diesbezüglich können sich die Deutsche Bahn und auch die STM in Montreal eine Scheibe abschneiden. Das Verkehrsverbundsystem im Großraum Tokyo und auch im sonstigen Japan ist wirklich top. Da gibt es in der Tat nichts zu meckern. Die Shinkansen Hochgeschwindigkeitszüge sind vielleicht nicht mehr ganz so modern wie die französischen TGVs aber allemal noch besser als unsere ICEs (vor allem: pünktlich, zuverlässig und tatsächlich SCHNELL).
Weil heute mein letzte Tag war, habe ich mir mal ein richtiges Abendessen gegönnt. Ein BBQ im Restaurant. Ein richtiges BBQ. Die Kids wollten das schon machen letzte Woche aber es hätte dann, aufgrund der 9 Personen, unser Budget gesprengt und deshalb waren wir nur so mit Heizplatte am Start. Das war zwar auch cool aber heute war ich im Resto um die Ecke und das ist schon sehr geil:
Du bestellst am Tablet. Dann kommt der Roboter angerollt, sagt irgendwas auf japanisch und du nimmst dir deine Sachen entgegen. Der Holzkohle Grill wird nach wie vor einem Menschen gebracht. Ein echter Holzkohle Grill. Der wird unter eine Absauganlage gestellt - für den Rauch und oben in dem Resto ist noch eine große Absauganlage. Genial. Nur genial.
Allerdings glaube ich nicht, dass sowas jemals durch die deutschen oder kanadischen Feuerschutzbestimmungen gehen würde. Wahrscheinlich wäre halb Montreal diesbezüglich schon abgebrannt. Außerdem frage ich mich wie das mit den Feinstaub Bestimmungen so läuft hier?
Aber wie dem auch sei, dafür fahren z.B. keine Diesel in der Gegend rum.
Gestern bin ich noch wandern gewesen. 5 Stunden in den Bergen und 5 Stunden lang habe ich keinen einzigen Menschen gesehen oder getroffen. Alter. Da darf auch nichts passieren denn sonst "kherst der Katz". Teilweise war das verdammt steil und auch ziemlich abseits aller Wege. Aber ich wollte halt mal Natur haben und das hatte ich dann auch - zu Genüge!!! LOL.
Morgen früh radel ich noch ein wenig in der Gegend rum und am frühen Nachmittag geht es ab zum Flughafen.
Ich freue mich schon auf die Rasselbande und selbst auf mein Büro und meine Kollegen - obwohl da für mich ab Montag "die Hölle" los sein wird. Aber ich kann ja nicht jammern - die "Gang" der Kollegen hat mir das hier ermöglicht, diesen Wahnsinnstrip. Unsere "Kids" turnen derweil in Kambodscha, in Korea und in Japan rum. Eine tolle Sache finde ich.
Ich bringe jedenfalls, für mich persönlich, sehr viel interkulturellen Stoff mit zum Nachdenken und zum ausprobieren. Außerdem sehe ich mal wieder, was woanderst funktioniert, was weniger funktioniert und was man - eventuell - verbessern könnte. Hier in Japan wie auch in Montreal oder in Bayern. Alles hochinteressantes Anschauungsmaterial. Wie pflegte unsere Mutter immer zu sagen: Reisen bildet (und man hat was zum Erzählen😅), "gell"?
Mittwoch, 13. November 2024
In den japanischen Alpen - oder fast jedenfalls!
Und ich Depp, der depperte Oberdepp, habe drei wertvolle Tage in Touristan verbracht!! Mit einer Myriade von Chinesen, Yankees, Deutschen (relativ oft zu hören), Vietnamesen und Koreanern. Ich bin echt ein Depp. Also, Kyoto ist schon schön - aufgrund der vielen historischen Stätten.
Aber:
Matsumoto!!! Genial. Alleine die dreistündige Zugfahrt war jeden Yen wert. Es ging immer durch tiefeingeschnittene Täler, durch unglaubliche Nadelwälder mit herrlichen herbstlichen Farben (komischerweise scheinen die hiesigen Nadelwälder ihre Nadeln abzuwerfen - Lärchenmäßig) bei unglaublichsten Sonnenschein. Wunderschön. Beeindruckend.
Ich könnte hier tagelange Bergtouren machen, habe aber leider nicht mehr soviel Zeit. Damn!! D.h. auch, dass ich nächstes Jahr doch wieder mitmuss, mir dann Tokyo und alles andere "schenke" und direkt in die Japanischen Alpen fahre. Zum Bergwandern. Mei, mei, mei, es gibt halt soviel zu erkunden auf dieser Welt.
Dienstag, 12. November 2024
Genug der Tempel
In Kyoto gibt es, wie gesagt, knapp 2000 von diesen Stätten, Tempeln und Palästen. Heute war ich dann noch beim sogenannten Bambuswald - steht in jedem Reiseführer und nach ca. 20 Minuten habe ich den Bereich fluchtartig verlassen. Reisebusse ohne Ende, Myriarden von Touris. Also, nix wie weg. Nur Prag war noch schlimmer.
An anderen Stätten, welche nicht auf der Top 10 von z.B. Lonely Planet oder Instagram geführt werden, ist meist kein Mensch. Ich bin nochmal ca. 50 km mit dem e-bike gefahren und war jetzt im im Norden und im Westen und im Osten Kyotos. Im Zentrum sowieso und auf etlichen umliegenden Bergen. Eine tolle Stadt, kein Zweifel, aber leider mit zu vielen Touristen. Das langt jetzt dann mal. Morgen, in Matsomoto, sollten eigentlich keine Touris rumlatschen denn das steht in keinem Reiseführer. Ein "Städtchen" in den Bergen.
Ich plane da zwei Tage ein, dann geht es zurück nach Tokyo und dann ab nach Hause.
Montag, 11. November 2024
Next pit stop: Kyoto
Kyoto wäre 1945 fast atomar ausgelöscht worden, hätte der amerikanische Verteidigungsminister nicht zufällig von Kyotos unglaublicher Historie und Schönheit gewusst (da gibt es auch einen 'clin d'oeil' im Oppenheimer Film). Es gibt angeblich an die 2000 Tempel und Kultstätten. Also mussten stattdessen Hiroshima und Nagasaki "dran glauben". Wie man auf dem Bild unten sehen kann, ist Kyoto in einem Kessel und von relativ hohen Bergen umgeben und eine Atombombe hätte angeblich "optimal" funktioniert aufgrund der Kessellage. Also maximale Zerstörung.
Apropos: auch Tokyo wurde, wie viele deutsche Städte, angegriffen und mit Bomben zu fast 50% zerstört.
Ich habe mir heute ein e-bike (mit fantastischer Reichweite) gemietet (20$ für einen Tag, ca. 15 €) und bin damit durch die japanische Pampa und über die japanischen Berge gebrettert. Genial. Teilweise war ich in der absoluten Pampa - in der Bergen. Dann bin ich noch gewandert - Kyoto ist von hammer Bergketten umgeben.
Zweites apropos: Japan ist echt günstig. Der YEN ist total im Arsch. Nachher gehe ich lecker Essen für 10 €. Die Unterkünfte sind echt günstig und ich bin erstaunt wie (relativ) billig alles ist.
Ich bin mal zum Biwa See "rübergeradelt" und dann über eine klitze kleine Bergstrasse wieder zurück. Echt nett. Danach noch die Philosophenstrasse - aber die Frage ist: wieviele Tempel und Kultstätten kann man eigentlich besuchen?
Drittes apropos: das Klima ist echt cool hier, es herrscht fantastisches Spätsommerwetter. Es hat durchgehend 20 Grad und die Sonne ist extrem intensiv. Ich bin seit knapp 10 Tagen nur mit Shorts und T-shirt unterwegs (ausser bei den Business und sonstigen Meetings, versteht sich😎 diesbezüglich verstehen die Japaner keinen Spass - alles ist relativ konservativ). Das Klima ist, bis dato, irgendwie "mediterran" - sehr mild. Wie am Mittelmeer. Andererseits gibt es in den japanischen Alpen aber auch extrem schneereiche und harte Winter.
letztes apropos: ich habe mir vorhin nochmal die Wanderung auf Google Maps angeguckt und bin auf folgenden Kommentar gestossen:
30分~1時間で登れます ハイキングですね 外国人が少ないのでゆっくり出来ます 今後もこんな感じが維持されて欲しい
Samstag, 9. November 2024
Tokyo - der ultimative urbane Hammer
Die Woche ist insgesamt klasse gelaufen. Allerdings mit diversen unvorhergesehenen und unvorhersehbaren Wendungen.
Wo soll ich anfangen? Ok: die Woche ist - insgesamt - wirklich gut gelaufen und Alles ist Gut. Ich war nicht wirklich in die Planung des Programms eingebunden und bin eigentlich eher so als "Frühstücksdirektor" mitgegangen und dachte mir: "na ja, wenn ich die Sache schon mitfinanziere usw. dann kann ich ja auch mal persönlich mit". Arbeiten wollte ich eigentlich nicht wirklich.
Ich habe zwei super klasse Mitarbeiter welche das Programm schon seit über 10 Jahren vorantreiben und da kann ich mich total darauf verlassen, dass alles super gut organisiert ist. Allerdings ist Japan totales Neuland für uns.
Jetzt die Probleme: am VORABEND unserer Abreise hat mir mein Kollege per email mitgeteilt, dass er an einer Panikattacke leiden würde, wegen des langen Fluges, dem Jetlag, der Verantwortung usw. - und das er aus gesundheitlichen Gründen nicht mit kommen kann. Gut. Kann passieren.
Ich bin also mit einigen der Teilnehmern (der Rest war bereits vor Ort) und meiner sehr erfahrenen Kollegin losgezogen. Wir haben die 14 Stunden Flug hinter uns gebracht aber ich hatte leider keinerlei Ahnung von unserem Programm und nicht die geringste Vorbereitung (Metro, Zug, wie bezahlt man was, welche Unterkünfte sind gebucht, wer macht was, , welche SIM Karte brauche ich, etc.). Dafür hatte ich leider keine Zeit und ich hatte ja zwei super erfahrene Kollegen und Kolleginnen.
Ich bin dann am Anfang immer "hinterher gedackelt" und dachte mir, super, alles prima organisiert und ich muss mich um nix kümmern. Wo kriege ich jetzt ein Metro Ticket her, wieviel kostet das, wie bezahle ich das, welchen Zug nehme ich, in welche Richtung fahre ich, wie komme ich aus dem Wahnsinn wieder raus? Tokyo ist definitiv der ultimative urbane Wahnsinn. 25 Millionen Menschen auf einem Haufen. Ein unvorstellbares Netz an öffentlichen Nahverkehr und das ganze dann auf Japanisch und du verstehst kein Wort. Hammerhart. Dagegen ist Montreal, Big Apple oder Berlin ein Kindergeburtstag. Ich hatt nicht die geringste Ahnung wo ich hin muss oder welche Linie jetzt unsere ist, Totale Ahnungslosigkeit.
Dann kam die zweite Katastrophe:
Dienstag. Wir sind in Shizuoka und um 4 Uhr morgens klopft es an meine Tür. Ich habe erst gar nicht reagiert weil ich aufgrund des noch vorhandenen Jetlags im Tiefschlaf war. Leider stand meine Kollegen - mitten in der Nacht - komplett verheult vor der Tür und hat mir mitgeteilt, das sie jetzt auf der Stelle abreisen muss weil ihr Bruder (in Toronto) im Sterben liegt.
Damn! Bad luck. Jetzt bin ich plötzlich in der alleinigen Verantwortung. Gratuliere. Last man standing. Ich hatte nicht die geringste Ahnung vom detaillierten Programmablauf, keinerlei Information über die Kontakte, usw.! Da habe ich eine kurze Panikattacke bekommen. Aber logischerweise muss sie jetzt sofort zurück nach Kanada. Ist ja klar, was auch sonst?
Dann dachte ich mir: reiss dich zusammen - das kriegen wir schon hin. Irgendwie. So wie bei meiner Panikattacke beim Tauchen. Und so war es dann auch - im Endeffekt. Die Präsentation am Donnerstag war super professionell, einer unserer Kids hat einen wirklich großen BusinessDeal gelandet, alles ging super gut über die Bühne und ich kann jetzt tatsächlich erstmal noch eine Woche ohne Verantwortung und auf eigene Kappe durch Japan reisen. Ouf.
Heute, am letzten Tag des Programms, bin ich nochmal ca. 30 km kreuz und quer durch Tokyo gefahren. Mit dem Fahrrad. Das war schon cool. Unter anderem war ich auch auf den Tokyo Tower (Eifelturm in Rot) - 4 Meter höher als das Original.
Apropos Fahrrad: durch den Pazifik scheint hier eine salzhaltige Luft zu herrschen denn ich habe in meinem Leben noch nie soviel krass rostige Fahrradketten gesehen wie in Tokyo.😂 Kleine Randobservation. LOL.
Ansonsten: leben könnte ich hier nicht, in diesem endlosen urbanen Monsterwahnsinn. Niemals. Unter keinen Umständen. Montreal ist dazu ein Dorf im Vergleich. Ich brauche aber auch Natur und Ruhe als Ausgleich. Reisighof und Chalet.
Morgen geht es ab nach Kyoto und ich hoffe das wird etwas ruhiger, etwas entspannter als Tokyo und ich hoffe ich kann auch mal Wandern und in der Natur sein. Ich werde mir ein Fahrrad mieten und damit in die Berge fahren.
p.s. der Bruder meiner Kollegin ist - leider - in der Nacht ihrer Abreise gestorben.