Mittwoch, 17. Februar 2021

Wenn man es halt nicht gewohnt ist .... Kälte, das Thema hatte ich doch letzte Woche schon, oder?

So wie unten sehen in etwa die meisten Bilder aus Texas und aus dem Midwesten der USA aus - ich habe auf keinem einzigen Photo ihn den Medien mehr Schnee gesehen. Gut, es ist schon kalt - denn 0 Fahrenheit kenne ich gut, das sind dann knapp - 18 Grad Celsius. Das ist durchaus als "frisch" zu bezeichnen und man kann die Kälte am "Knarzen" des Schnees bestimmen. 

https://www.nytimes.com/live/2021/02/17/us/winter-storm-weather-live

Rebecca Wright fills a recycling bin full of snow to boil into drinking water outside her home in Austin, Tuesday. Wright has been without water for nearly 24 hours when a pipe burst.

Das Problem ist, dass ihr fertiges Stromnetz zusammengebrochen ist und die Texaner somit nicht mehr heizen und kochen können. Außer sie haben einen guten alten Holzofen im Repertoire oder Propan Gas.

Der sogenannte "Peak" also der aufgetretene Maximalverbrauch war auf einen Schlag so hoch, dass es den "Grid", also das Stromnetz zum teilweisen Zusammenbruch geführt hat.  

In Quebec würde man von weder von den paar Flocken noch von der Temperatur überhaupt Notiz nehmen. Logisch, andere Voraussetzungen und wir sind das natürlich gewohnt denn wir haben das JEDEN Winter und dann auch noch über mehrere Monate aber auch bei uns in Quebec ist der "Peak" die größte technische Herausforderung für die Stromversorgung. 

Das Netz und die Produktion muss dafür ausgelegt sein einen Spitzenwert "auszuhalten" ohne das alles zusammen bricht. Beispiel - 25 Grad flächendeckend und um 18 Uhr fahren alle Quebecer die Elektroheizung hoch auf 22 Grad und fangen an zu kochen. 

Hydro Quebec hat dafür eine Anzahl von Reserveturbinen und etliche Wasserkraftwerke sowie zuschaltbare Gas- und Dieselgeneratoren welche nur bei absoluter Spitzenlast hochgefahren werden und ansonsten läuft das Wasser einfach nur ab. Das Problem haben wir ja auch bei den Windturbinen wenn es starke Winde gibt und die Dinger mache "Überproduktion" und die Energie muss irgendwohin abgeführt werden. 

Noch kurz zurück zu unserem Wetter:

Gestern Abend hatten wir leichten Schneefall (in der vorhergehenden Nacht ca. 25 cm Neuschnee - welcher zu den bestehenden ca. 120 dazu kommt). 

Es hat ziemlich "gepfiffen" aber man geht halt trotzdem aufs Eis und läuft Schlittschuh oder spielt Hockey. Ich habe eine halbe Stunde lang, zusammen mit Lili, die Eisfläche geräumt, bei -12 und Windchill.


So sieht es z.B. heute Abend am Chalet aus:

Short Term Forecast

Tonight 6pm – 6am -19°C
Partly cloudy overnight.

Aber ich muss zugeben (siehe Grafik), dass es schon etwas außergewöhnlich ist, dass fast komplett Nordamerika unter Null ist. 

 

Interessanterweise gibt es die Theorie, dass gerade der Klimawandel an diesen relativ raren Kälteeinbrüchen schuld ist da die extreme Erwärmung der Arktis den Jetstream beeinflusst und angeblich abschwächt, was dann wiederum dazu führen kann das der brutal kalte "Polar Vortex" weit nach Süden vordringen kann. 

Die Vorhersage für Montreal für das WE ist im übrigen hervorragend:


Thu02/18
Cloudy with sunny breaks
-7 °

Fri02/19
Flurries
-5 °

2-4cm
Sat02/20
Scattered flurries
-4 °
~1cm
 
Sun02/21
Sunny
-6 °
 
Perfektes Winterwetter.  

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