Der Motorrad Crash war dann im Endeffekt nicht ganz so schlimm wie ich das im ersten Moment befürchtet hatte.
Markus hatte auf der Ölspur keinerlei Chance und ist einfach weggerutscht. Das ist wie Schmierseife oder super Glatteis. Da hast du - insofern auf zwei Rädern unterwegs - nicht den Hauch einer Chance.
Er stand erstmal etwas unter Schock aber es war nichts gebrochen und er hatte - außer ein paar Abschürfungen und Prellungen nichts wirklich gravierendes. Gott sei Dank.
Das Motorrad lief auch noch und hatte lediglich ein paar Blinker und diverse Plastikteile "eingebüßt". Der Schalthebel war gerade noch so benutzbar, ansonsten wären wir erstmal nicht weiter gekommen.
Nach einer kurzen "Adrenalinpause" konnten wir weiterfahren und Markus ist echt ein "harter Hund". Nach so einem "Aufprall" einfach nochmal 5 Stunden weiter zu fahren als wäre nichts geschehen gehört in die Kategorie "abgebrüht".
Respekt. Trotz Abschürfungen, Prellungen und vor allem dem psychologischen Element der Angst ist er einfach knallhart weiter gefahren! Ich bin übrigens mittlerweile auch mit besseren Klamotten unterwegs gewesen.
Rio war dann der Hammer. Wir hatten ein Airbnb direkt an der Copacabana. Also echt direkt am Strand. Falls man das so sagen kann denn da verläuft noch eine vierspurige Strasse dazwischen und danach kommt der "Betonstreifen", d.h. kilometerlange Betonburgen und Hotels. Soweit das Auge reicht.
Was daran so faszinierend sein soll hat sich mir nicht so recht erschlossen. Die berühmte Copacabana oder der Strand von Ipanema sind wohl mal ikonische Elemente gewesen aber soweit ich das beurteilen konnte, ist von diesem klassizistischen Charme nicht mehr viel übrig. Der Massentourismus zerstört alles. Überall riecht es nach Urin, der Verkehr ist die Hölle und die gigantischen ehemaligen Traumstrände sind scheinbar zu einer wahren Apokalypse verkommen. Touristische Ramschware.
Das ist meine bescheidene Meinung. Logisch, es hat immer noch 38 Grad, die Sonne scheint und die Copacabana ist wohl mindestens 10 km lang und einer der schönsten Strände der Welt - aber für mich wäre das auf Dauer nichts. Genau so wenig wie die anderen überlaufenen Touri Symbole wie z.B. der weltberühmte Zuckerhut oder die Jesusstatue. Endlose Anstellzeiten um dann auf ein "Ballermann" ähnliches Ambiente zu stoßen. Apropos: es gab kaum deutsche Touristen. Eher mehr Amis und Asiaten.
Grauenvoll. Da sind mir die hochsommerlichen und oft endlosen Sandbänke im Riviere Rouge in Quebec deutlich lieber. Denn die sind menschenleer und im Sommer mindestens genauso geil.
Ich bin halt einfach ein naturverbundenes "Landei" und der ganze Over Tourismus geht mir total auf die Nerven. Ich war jetzt da, kann das "abhaken", Rio, Zuckerhut, Copacabana, Ipanema, etc. - aber ich könnte da weder leben noch länger bleiben.
Da gehe ich dann doch lieber in den Frankenwald, den Bayerischen Wald oder eben ins Chalet. Ich fühle mich da einfach wohler - ohne diesen ganzen touristischen Wahnsinn.
Ich gebe ja zu, dass ich auch selber Teil des Problems bin. Aber wie Groucho Marx das einmal so wunderbar trickreich ausgedrückt hat: I refuse to join any club that would have me as a member.
Leider habe ich Joanne durch meine "miesepetrigkeit" ein wenig die Stimmung verdorben.
Wie gesagt: landschaftlich und kulturell sicher eine der Top Locations auf diesem Planeten. Aber das hat sich halt in den letzten 100 Jahren etwas herumgesprochen.
Der absolute "Overkill" sollte aber noch folgen und da muss ich dann sagen: Wahnsinn. Im positiven Sinne.
So etwas habe ich, in der Form, auch noch nicht erlebt.
Der Abschluss des Karnevals im Sambadrome in Rio.
Und wenn ich es nicht mit eigenen Augen und Ohren erlebt hätte, würde ich es immer noch nicht glauben.